Koma

Zielverfolgung durch das ICH ist gestört.

Der Komapatient zeigt keine bewusste körperliche Aktivität. Die Kommunikation zwischen dem KÖRPER und dem ICH-Bewusstsein ist gestört.

 

Welcher Art die Störung ist, können wir nicht genau wissen. Der KÖRPER wartet vielleicht auf eine Entscheidung des ICHs oder der KÖRPER bringt keine neue Wahrnehmung zum ICH-Bewusstsein.

 

Ob das ICH wirklich keine Informationen mehr bekommt, entzieht sich der Untersuchung. Der KÖRPER ist  noch aktiv, denn er hält den Körper am Leben.

 

Neuere Untersuchungen an Komapatienten haben gezeigt, dass zumindest der KÖRPER etwas wahrnimmt. Bei der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) werden Patienten in einen tunnelförmigen etwa 1,60 Meter langen Scanner gelegt.

 

Er bildet das Gehirn dreidimensional ab und stellt farblich dar, welche Hirnregionen zur Zeit der Aufnahme aktiv sind. Der Tomograph macht sich dabei die Arbeitsweise des Gehirns zunutze. Je aktiver ein Gebiet im Hirn ist, desto mehr mit Sauerstoff beladene rote Blutkörperchen halten sich dort auf. Diese haben magnetische Eigenschaften, auf die der MR-Tomograph reagiert. Ist eine Region des Gehirns besonders aktiv, halten sich dort viele mit Sauerstoff beladene rote Blutkörperchen auf und dies wird auf den MRT-Bildern dargestellt.

Erstes Beispiel

Mit obiger Methode untersuchten Jülicher Forscher um Dr. Eickhoff eine Patientin. Zunächst scannten sie als Vergleichsgrundlage ihr Gehirn im Ruhezustand, wenn sie niemand berührte oder ansprach.

 

Als nächstes führten die Forscher drei verschiedene Versuche durch.

  • Sie hielten ihr die Augenlider auf und schalteten ein flackerndes Licht an.
  • Sie strichen mit einem rauen Schwamm über ihre Unterarme.
  • Und sie spielten ihr zusammenhanglose Worte wie laufen, Buch oder Ananas vor.

Die MRT-Aufnahmen zeigten es deutlich:

Das Flackerlicht aktivierte ihre Sehrinde und die rauen Schwämme auf ihren Armen den somatosensorischen Cortex, zuständig für den Tastsinn.
Alles auf den Aufnahmen sah aus, wie man es bei einem gesunden Menschen erwarten würde.

 

Was die Forscher noch mehr überraschte, waren die Ergebnisse des Hörtests. Die Worte lösten nicht nur Aktivitäten in der Hörrinde aus, sondern auch in den Sprachregionen des Gehirns.

 

Das Überraschende dabei: Die Sprachregionen sind bei bewusstlosen Probanden, wenn sie etwa unter Narkose stehen, nicht aktiv.

 

Dieser Befund ist ein Hinweis darauf, dass eine Sprachverarbeitung stattfand. Es ist aber kein Hinweis, dass das ICH des Patienten mit der Bedeutung der Worte konfrontiert wurde, obwohl die höheren Hirnregionen der Bedeutung des gehörten im Sprachzentrum angesprochen wurden.

Zweites Beispiel

Forscher um Martin Monti der Brain Sciences Unit des Medical Research Council in Cambridge haben eindeutige Beweise erbracht, dass ein seit fünf Jahren im Wachkoma liegender Patient seine Umwelt wahrnehmen kann.

 

Mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (MRT) durchleuchteten sie sein Gehirn während sie ihm eine Reihe einfacher Fragen stellten. Wenn er die Fragen mit Ja beantwortet, sollte er sich vorstellen Tennis zu spielen. Im Falle von nein, sollte er sich vorstellen durch ein Haus zu laufen.

 

Fünf von sechs Fragen konnte der Patient richtig beantworten. Zum Beispiel, ob sein Vater Alexander heißt. Vorher ermittelten die Forscher natürlich an gesunden Patienten, welche Regionen des Gehirns bei der Vorstellung des Tennisspielens und beim durch ein Haus Laufen aktiviert werden.

Finale Theorie

Beide Beispiele sind kein Beweis dafür, dass das ICH reagiert hat. Das MRT sieht nur die Aktivitäten der Neuronen während der Wahrnehmung.


Die Bedeutung der mometanen Wahrnehmung wird immer nur durch den KÖRPER im Weltbild des ICHs des Patienten ermittelt. Anschließend wird vom KÖRPER diese Bedeutung des Momentes mit einer Auswahl an Handlungsoptionen an das ICH übergeben.


Wenn eien gestellte Frage oder Aufforderung schon eindeutig durch das Weltbild beantwortet werden kann, dann bereitet der KÖRPER schon alle Neuronen darauf vor, diese Antwort zu ermöglichen, ohne dass das ICH etwas dazu beitragen muss.


Mit Hilfe des MRT ist es sehr schwierig festzustellen, ob es eine Entscheidung durch das ICH-Bewusstsein gab, dass die entsprechenden Neuronen aktiviert hat.


Oder ob es lediglich die vorbereitende Aktivierung von Neuronen durch den KÖRPER ist, um auf die angebotenen Handlungsoptionen vorbereitet zu sein.


Die Auflösung des MRT ist dazu wahrscheinlich noch zu ungenau.