Die verbogene Raum-Zeit: Newton, Einstein und die Gravitation

[featured_image]
Download
Download is available until [expire_date]
  • Version
  • Download 0
  • Dateigrösse 4.46 MB
  • Datei-Anzahl 1
  • Erstellungsdatum 9. Februar 2023
  • Zuletzt aktualisiert 9. Februar 2023

Die verbogene Raum-Zeit: Newton, Einstein und die Gravitation

Vorwort

Anfang der 20er Jahre fragte ein Journalist den für seine Bonmots bekannten englischen Astronomen und Astrophysiker Arthur Eddington, ob es wahr sei, daß nur drei Menschen auf der Welt die Allgemeine Relativitätstheorie verstehen würden. Als Eddington mit der Antwort zögerte, interpretierte dies der Journalist als übertriebene Bescheidenheit und wiederholte seine Frage. Darauf sagte Eddington: »Ich überlege nur, wer der dritte sein könnte.«

Zweifellos hat Eddington stark untertrieben, denn zu jener Zeit haben sich zumindest einige Dutzend Physiker und Mathematiker mit Einsteins Theorie intensiv beschäftigt. Heute sind die Grundzüge der Allgemeinen Relativitätstheorie den meisten Physikern zumindest in ihren groben Umrissen bekannt. Jedoch kann man kaum davon reden, daß die neue Interpretation, die Einstein im Rahmen seiner Theorie dem Phänomen der Schwerkraft, der Zeit und dem Raum gab, einem größeren Publikum vertraut ist.

Die von Einstein entwickelten Vorstellungen über die Struktur von Raum und Zeit wie auch einige der Konsequenzen seiner Ideen, etwa bezüglich der kosmologischen Entwicklung, sollten jedoch Teil des allgemeinen Kulturguts sein. Künftige Generationen werden sie zu den wichtigsten Erkenntnissen unseres auslaufenden Jahrtausends zählen.

 

Dieses Buch möge mit dazu beitragen, daß Einsteins Ideen nicht nur von einem kleinen Teil von Fachleuten verstanden, sondern Teil der Allgemeinbildung werden. Bei der Eröffnung der Funkausstellung in Berlin im Jahre 1930 begann Albert Einstein seine Rede mit den Worten: »Sollen sich alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon erfaßt haben, als eine Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frißt.«

Die ersten Kapitel dieses Buches wurden während eines Freisemesters, das ich am CERN in Genf verbrachte, geschrieben. Den Kollegen der CERN-Theorieabteilung sei für die freundliche Hospitalität gedankt. Die letzten Kapitel des Buches wurden anläßlich eines Forschungsaufenthalts am California Institute of Technology in Pasadena konzipiert. Den Kollegen des Physik Departments des Caltech gilt mein Dank für die gewährte Unterstützung und für stimulierende Diskussionen, ebenso Mrs. Helen Tuck für die Hilfe beim Beschaffen von Abbildungen. Ferner danke ich Ulrich Petzold, Hanns Polanetz, Jochen Schörken und Dr. Klaus Stadier vom Piper Verlag für viele nützliche Hinweise bei der Fertigstellung des Buches.

München, Februar 1996 Harald Fritzsch