Salicylate blockieren die Therapie

Salicylsäure und ihre Verbindungen (Salicylate) spielen in der Guaifenesin-Therapie nach Dr. St. Amand eine zentrale Rolle. Sie können die Wirkung des Guaifenesins stören (“blockieren”).

Dabei konkurrieren die Moleküle der Salicylate mit denen des Guaifenesins um dieselben Rezeptoren, wobei Salicylate wesentlich “stärker” sind und somit mehr Plätze an an den Rezeptoren bekommen. Sie halten somit das Guaifenesin davon ab, seine Wirkung entfalten zu können. Bei der Guaifenesin-Therapie nach Dr. St. Amand müssen vor allem Salicylate vermieden werden, die mit der Haut oder in konzentrierter Menge mit den Schleimhäuten in Berührung kommen (Kosmetika, Pflegemittel, Medikamente und bestimmte Lebensmittel wie Kaugummis, Tee und Bonbons).
 

Salicylate

Die Be­zeich­nun­gen Sa­li­cyl­säu­re und Sa­li­cy­la­te wer­den oft gleich­wer­tig ver­wen­det. Sa­li­cy­la­te sind Ver­bin­dun­gen, die im Kör­per sehr schnell in Sa­li­cyl­säu­re (und ihre rest­li­chen Be­stand­tei­le) ge­spal­ten wer­den.

Vorkommen

Sa­li­cy­la­te kom­men in äthe­ri­schen Ölen und als Pflan­zen­hor­mo­ne in den Blät­tern, Blü­ten, Stän­geln, Wur­zeln, Rin­den, Früch­ten und Samen von Pflan­zen vor. Sie sind dort auch für die Ab­wehr von Krank­heits­er­re­gern zu­stän­dig. Der Ge­halt an Sa­li­cy­la­ten ist in den ver­schie­de­nen Pflan­zen un­ter­schied­lich. Wei­den­rin­de (Salix) ent­hält z.B. Sa­li­cin, eine Vor­stu­fe von Sa­li­cyl­säu­re. Daher kommt der Name Sa­li­cyl­säu­re. Aber auch der Saft der Spierstau­de (Mä­de­s­üß) ent­hält re­la­tiv hohe Men­gen an Sa­li­cyl­säu­re, des­halb ist sie auch unter dem Namen Spiersäu­re be­kannt. Von der Spiersäu­re lei­tet sich der Mar­ken­na­me As­pi­rin ab, des­sen Wirk­stoff Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re (ASS) ein Sa­li­cy­lat ist.

Eigenschaften von Salicylsäure

Reine Sa­li­cyl­säu­re be­steht aus farb- und ge­ruch­lo­sen, krat­zend süß-säu­er­lich schme­cken­den Kris­tal­len mit un­an­ge­neh­mem Nach­ge­schmack. In hö­he­ren Kon­zen­tra­tio­nen ist sie stark sauer und ät­zend. Sie ist so­wohl in Al­ko­hol als auch in Fett und Was­ser lös­lich.

Verwendung von Salicylsäure

  • zur Her­stel­lung von Farb- und Riech­stof­fen
  • zur Her­stel­lung von UV-Ab­sor­bern in Son­nen­schutz­mit­teln
  • als Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re in schmerz­stil­len­den und ent­zün­dungs­hem­men­den Me­di­ka­men­ten
  • in bis zu 2%-iger Kon­zen­tra­ti­on als Kon­ser­vie­rungs­mit­tel von Kos­me­tik
  • als 5%-ige Lö­sung in Ak­ne­mit­teln  (ke­ra­t­o­ly­tisch = Horn­haut zer­stö­rend)
  • als 10-%ige Lö­sung zur Be­hand­lung von Hüh­ner­au­gen und War­zen (ke­ra­t­o­ly­tisch)

Der Ein­satz als Kon­ser­vie­rungs­mit­tel in Le­bens­mit­teln ist ver­bo­ten. Die Plas­ma­halb­werts­zeit von Sa­li­cyl­säu­re be­trägt etwa 2-3 Stun­den. Das heißt, dass nach die­ser Zeit die Hälf­te der dem Kör­per zu­ge­führ­te Sa­li­cyl­säu­re­men­ge ab­ge­baut ist.