Bilder die Lügen
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Bilder sind heute allgegenwärtig, sie beherrschen unseren Alltag. Vor kaum mehr als 160 Jahren war die Betrachtung von Bildern ein Luxus, der wenigen vorbehalten war.
Dies änderte sich erst mit dep Bilderwelt der Fotografie. Die weitverbreitete Fortschrittsgläubigkeit des 19. Jahrhunderts fand ihre Entsprechung in der Gewißheit der Zeitgenossen, daß Fotografien Realität abbilden.
Doch schon von Beginn an erkannten hellsichtige Beobachter, die sich nicht von der Faszination fortspülen ließen, daß auch dieses Medium – nicht mehr und nicht weniger als das geschriebene Wort – manipulierbar war.
Während jedoch die kritische Grundhaltung zu schriftlichen Berichten weit stärker ausgeprägt war, maßen viele Beobachter der Fotografie absoluten Wahrheitsgehalt bei. Übrigens üben Geschichtsstudenten bis heute in den ersten Semestern im Pflichtprogramm Quellenkritik, die wenigsten ihrerDozenten ziehen dabei jedoch auch bildliche Quellen heran.
Die Objektivität der Bilder scheint vielen Menschen technisch verbürgt. Von diesem Vertrauensvorsprung zehren Fotografien und Fotografen noch heute.