NLP: Eine Chance für einen handlungsorientierten Unterricht und für Mehrsprachigkeit

Immer wieder stellt sich für jemanden, der unterrichtet, die Frage, wie man auf einzelne Lernende mit ihren spezifischen Problemen und Bedürfnissen eingehen kann – und immer wieder stoßen wir an unsere Grenzen. Hilfreich ist es, wenn wir so viele ‚Register’ wie irgend möglich ziehen können, wenn uns ein großes Repertoire an Handlungsweisen im Unterricht zur Verfügung steht. Der bewusste und gezielte Umgang mit Emotionen spielt dabei eine große Rolle.


Erregungsintensität – das ist ein ganz zentrales Kriterium für einen psycho-physischen Zustand, der feste Informationsverankerung bedingt. Die Grundlage für Lernen also. Was für eine Erregung aber, welche Intensität, wo und in welcher Stärke? Was ist intensiv, was zu wenig, was zu viel, dem einen zuträglich, dem anderen vielleicht nicht? Zu komplex, das Thema, zu individuell – also lassen wir es lieber?


Versuche mit Methoden des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) schlagen eine neue Richtung ein im Umgang mit dem Problem. Es scheint Möglichkeiten zu geben, Lernende ohne jeden technischen Aufwand emotional zu involvieren – und zwar jeden ganz nach seiner Façon. Man mag sich skeptisch fragen, warum alternative, innovative Methoden so häufig aus dem therapeutischen Bereich kommen. Manch einer reagiert gleich mit Ablehnung. Andere meinen, unsere verrückte, technokratische Welt bringe die Menschen durcheinander, und daher kämen therapeutische Methoden gerade recht.


Ich gebe zu bedenken, dass die sogenannten „therapeutischen“ Methoden nichts anderes tun, als sich mit Bewusstheit der Sprache zu bedienen und ihre Wirkungen auszuloten. Eigentlich ein ureigenes Thema von Linguisten und Kommunikations-Experten – also unser, die wir ja kommunikativen Sprachunterricht betreiben, angestammtes Terrain. NLP gilt als eine hochwirksame Lernstrategie, die überall da eingesetzt werden kann, wo Menschen lernen möchten. Es wirkt auf die emotionalen Sphären unseres Gehirns und hilft uns, das, was wir uns vornehmen, auch tatsächlich auszuführen. Dass Therapeuten oft rühriger in der Entwicklung und Applikation innovativer Kommunikations-Techniken sind als Linguisten, spricht für die Therapeuten. Wir sollten uns ein Beispiel nehmen.