2018/12: USA wütend: Russland fliegt TU-160 nach Venezuela
- Euronews: USA wütend: Russland fliegt TU-160 nach Venezuela
- Telepolis: Schlagabtausch über russische Atombomber in Venezuela
Der venezolanische Präsident Nicolaus Maduro spricht immer wieder davon, dass die USA einen Putsch oder einen Regierungssturz planen würden. Gestern (12.Dez.2018) wiederholte er dies noch einmal: „Heute prangere ich erneut das Komplott des Weißen Hauses an, das sich vorbereitet, um die venezolanische Demokratie anzugreifen, mich zu töten und Venezuela einer diktatorische Regierung zu unterwerfen.“ Insbesondere verweist er auf Trumps Sicherheitsberater John Bolton, der hinter den Attentatsplänen stünde. Abwegig ist die Furcht allerdings nicht. Im Sommer kam heraus, dass Donald Trump tatsächlich im Sommer 2017 erwogen hatte, militärisch zu intervenieren, was aber in seinem Team nicht auf Resonanz stieß.
Russland hat zwei Überschallbomber nach Venezuela transportiert und damit den Unmut der USA auf sich gezogen.
Russland hat zwei Überschallbomber nach Venezuela transportiert und damit den Unmut der USA auf sich gezogen.
Zwei Tupolew in Venezuela stationiert
Die Tupolew-160 , die als größtes Kampfflugzeug der Welt gilt und mit Nuklearsprengköpfen bestückt werden kann, landete am Montag auf dem Flughafen Maiquetia unweit von Caracas.
Nach der Ankunft der Flugzeuge sagte der venezolanische Verteidigungsminister Vladimir Padrino Lopez, dass man mit dem Schritt eine gemeinsame Verteidigungszusammenarbeit födern wolle.
Maduro zu Gesprächen in Moskau
In der vergangenen Woche war Venezuelas Präsident Nicolas Maduro zu Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau, einem der letzten Verbündeten und Kreditgeber des zunehmend isolierten Landes.
US-Außenminister zeigt sich empört
In einem Tweet ereiferte sich US-Außenminister Mike Pompeo über den Vorfall:
„Das russische und venezolanische Volk sollten es als das sehen, was es ist: Zwei korrupte Regierungen verpulvern öffentliche Gelder und würgen die Freiheit ab, während ihr Volk leidet.“
Venezuela leidet seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise, der Ölpreis ist im Keller. Hunderttausende sind aufgrund von Nahrungsmittelknappheit und Medikamentenmangel in die Nachbarländer geflohen.
Kreml und Venezuela widersprechen
Der Kreml widersprach Pompeos Kritik, sie sei undiplomatisch und unangemessen.
„Was die Auffassung betrifft, dass wir Geld verschwenden, sind wir nicht einverstanden. Es ist nicht wirklich angemessen, dass ein Land, dessen Verteidigungsbudget ganz Afrika ernähren könnte, solche Aussagen macht“, teilte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit.
Auch aus Venezuela kam Kritik. Außenminister Jorge Arreaza sagte, dass Pompeos Kommentare nicht nur respektlos seien, sondern auch zynisch, wenn man sich anschaue, wie viele Militärstützpunkte die USA überall in der Welt unterhalte und der US-Präsident Venezuela öffentlich mit militärischer Invasion bedrohe.
Ob die Kampfflugzeuge Raketen dabei hatten und wie lange sie in Venezuela stationiert werden und wofür war zunächst unklar.
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