Missverständnisse
Diese komplexe Kommunikation, die gleichzeitig auf zwei Kanälen (emotional – intellektuell) zwischen ICH-KÖRPER zu KÖRPER-ICH geschieht, kann an vielen Stellen zu Missdeutungen und Fehlinterpretationen kommen.
Missverständnisse sind eher der Normalfall als die Ausnahme.
Die Ursache all dieser Missverständnisse sind die unterschiedlichen Weltbilder der Kommunikationspartner. Jeder kann die übermittelten Ideen (Vorstellungen) nur mit seinem eigenem, unterschiedlichem Weltbild interpretieren und verstehen.
Ein weiteres wichtiges Hindernis für eine gute Kommunikation ist, dass beiden Kommunikationspartner oft nicht bewusst ist, dass es diese beiden Kanäle gibt und dass der emotionale Kanal der wichtigere von beiden ist, um eine gute und erfolgreiche Kommunikation zu ermöglichen.
Wenn der Sender keine ausreichend positive emotionale Bedeutung zu seinen intellektuellen Ideen in der Mitteilung sendet, dann wird der Empfänger den erhaltene intellektuellen Ideen keine besondere Bedeutung beimessen und sie entsprechen nicht richtig verarbeiten.
Die mitgelieferte Emotion in der Mitteilung führt die übermittelten Ideen durch das eigene Weltbild.
Es gibt sehr viel Menschen, deren Hauptziel einer Kommunikation ist es, die emotionale Akzeptanz und einen Respekt von ihren Kommunikationen zu erhalten und zu fordern.
Diese Menschen hören in erster Linie auf die Nachrichten des emotionalen Kanals. Nur wenn da Respekt und Toleranz zu hören ist, dann beschäftigen sie sich auch fair mit dem Inhalt des intellektuellen Kanals.
Wenn der emotionale Kanal unbefriedigende, ablehnende Nachrichten sendet, dann werden die übermittelten Ideen über den Feind-Eingang unseres Weltbildes verarbeitet.
Es macht einen großen Unterschied, ob wir die empfangenden Ideen über den Freund-Eingang unseres Weltbildes verarbeiten oder über den Feind-Eingang unseres Weltbildes.
Besonders Menschen mit umfangreichem Wissen finden immer einen Weg, die übermittelten Ideen ins negative zu drehen, wenn der emotionale Kanal Ablehnung oder unzureichende Fairness signalisiert. Fehlinterpretation des intellektuellen Kanals oder Unterstellung unedler Motive sind immer möglich. Die Unterhaltung wird nun unsachlich weiter geführt.
Der echte Intellektuelle
Der echte Intellektuelle weiß um diese Problematik. Der echte Intellektuelle hat gelernt, beide Kanäle separat auszuwerten, ohne sie zu vermischen.
Der echte Intellektuelle hat einen Ideen-Eingang in sein Weltbild und einen anderen Eingang in sein Weltbild für Emotionen.
Der Intellektuelle ist besonders fokussiert auf die Mitteilung der intellektuellen Ideen und verarbeitet diese Ideen unabhängig davon, welche emotionalen Mitteilungen auf dem emotionalen Kanal gesendet wurden.
Der Intellektuelle nimmt die emotionalen Mitteilungen zwar wahr, kann sie aber für den Moment weitgehend unberücksichtigt lassen, um den übermittelten Ideen den Vorrang zu geben.
Das führt beim Kommunikationspartner oft dazu, dass der Intellektuelle als emotionslos oder emotional verkrüppelt dargestellt wird, um dessen intellektuelle Überlegenheit durch Diffamierung herabzusetzen.
Der Intellektuelle könnte natürlich auch gleichzeitig auf die emotionale Mitteilung reagieren.
Ein richtig guter Intellektueller wird trotzdem in seiner Antwort auf dem emotionalen Kanal dem anderen Respekt bekunden, um dadurch seiner Antwort auf dem intellektuellen Kanal besonderes Gewicht zu verleihen.
Der Gewinnertyp
Es gibt sehr viele Menschen, deren Kommunikationstechnik zielt darauf ab, auf dem emotionalen Kanal immer zu gewinnen. Da gibt es sehr plumpe Charaktere, die einfach nur emotional abstoßend sind.
Es gibt aber auch Menschen, die eine sehr umfangreiche vielfältige Klaviatur der emotionalen Mitteilungen beherrschen.
Der echte Gewinnertyp kann sowohl auf dem emotionalen Kanal, wie auch auf dem intellektuellen Kanal mit einer großen Vielfalt an unterschiedlichen Möglichkeiten, seine Ideen übermitteln.
Vielen der simplen Gewinnertypen reicht es schon, wenn der andere einfach aufhört, seinen Standpunkt weiter zu erläutern. Dann glaubt er schon gewonnen zu haben und seine Meinung durchgesetzt zu haben.