Meditation
Keine Zielverfolgung.
Der amerikanische Neurotheologe Andrew Newberg hat die Gehirne meditierender Buddhistenmönche untersucht. Im Labor meditierten die Mönche im Lotussitz. Wenn der Buddhist im Übergang zur tiefen Versenkung war, zog dieser noch an einer Schnur.
Aus einem Nebenraum erschien dann Dr. Newberg und injizieret dem Mönch eine radiaktive Substanz, die sich besonders an den aktiven Hirnzellen anlagert. Anschließend wurde der Buddhist in einen Computertomographen geschoben und es wurden dreidimensionale Bilder seines Gehirns gemacht, die mit Hilfe des Computers ausgewertet werden können.
Die Auswertung der Ergebnisse zeigte eine Minderaktivierung im Parietallappen. Im Parietallappen unterscheidet man drei Bereiche.
- Der vordere Bereich ist an Körperempfindungen beteiligt.
- Der obere Bereich ist wichtig bei der visuellen Steuerung und bei Bewegungen sowie zur Erkennung von Reizen im betrachterbezogenen Raum, und für räumliche Aufmerksamkeit.
- Der untere Bereich wird für quasi-räumliches Denken eingesetzt, wie Rechnen und Lesen.
Man fand auch heraus, dass sich die Hirnstromtätigkeit bei der Meditation im Gleichgewicht zwischen beiden Gehirnhälften befindet. Die EEG Muster der beiden Hälften koordinieren sich in Bezug auf die Frequenz und die Wellen korrelieren immer stärker.
Meditation ist zu verstehen als eine Stummschaltung des Wollens des ICHs.
Das ICH gibt keine Entscheidung, kein Wollen mehr an den KÖRPER. Das ICH gibt die Führung des Seins bewusst an seinen KÖRPER.
Das ICH lauscht nur noch auf Mitteilungen des KÖRPERs, die möglichst nicht von einer Wahrnehmung oder vom Wollen des ICHs ausgelöst wurden.
Dazu müssen wir einen reizarmen Zustand erreichen, bei dem der KÖRPER möglichst keine Anforderungen von unserem ICH bekommt und auch keine Konflikte in einer Wahrnehmung erkannt werden, die von dem KÖRPER zur Entscheidung an das ICH weiter geleitet werden müssen.
Unser ICH versucht nicht zu denken und nichts zu Wollen.
Es wird angestrebt, dass das ICH nur noch Mitteilungen des KÖRPERs empfängt, die mit den momentanen äußeren Anforderungen des JETZT nichts zu tun haben.
Es soll möglichst kein Verhaltensprogramm aktiv sein, höchstens das der Ruhe und Erholung. Wir versuchen unserem KÖRPER zuzuhören. Wir Lauschen damit auf unser eigenes Leben. Wir bekommen Hilfe, wenn notwendig.