Chlor

Chlor hat wahrscheinlich zahlreiche Ursprünge. Anscheinend sind Pflanzen in der Lage, es zu bilden. Branfield* führt quantitative Analysen der Asche einiger Pflanzen an und bemerkt, daß man Chlorid in Binsen, Wasserlilien, Torfmoos, Englischem Raigras und Nesseln findet, die alle nur in Süßwasser gedeihen.

 

Chlor ist ein lebenswichtiges Element von großer Bedeutung. Wenn das Leben aus dem Meer stammt, wo Salze hauptsächlich in Form von Chloriden vorkommen, wenn unser Blutplasma im wesentlichen eine natriumchloridhaltige Flüssigkeit ist, so hat das seinen Grund. Warum handelt es sich bei dem gelösten Salz nicht um Sulfat, Carbonat, Nitrat usw.? Warum gerade Chlorid?

 

Innerhalb eines Organismus bleibt der Chlorgehalt anscheinend konstant. Im Plasma finden wir ungefähr 9 g/l an NaCl. (Fische verfügen über Organe, die den Natriumchloridüberschuß ausscheiden können; das Wasser in ihrem Gewebe enthält nur etwa 9 bis 10 g Salz pro Liter.) Das läßt vermuten, daß das Leben im Wasser mit einem bestimmten Anfangswert an NaCl begann, so daß Natrium und Chlor zu entscheidenden Elementen wurden. Es ist kein Leben möglich, ohne daß diese beiden Elemente im richtigen Verhältnis zueinander vorhanden sind.

 

Wenn der Chloridgehalt nur in engen Grenzen variiert, dann liegt das daran, daß Chlor als Regulator wirkt und seine Bildung umkehrbar ist. Möglicherweise entsteht es in biologischen Umwandlungen des Atomkerns und kann darum in konstantem Anteil, unabhängig von äußeren Quellen, vorhanden sein. Erinnern wir uns an einige Reaktionen:

N2 := C + O

Na := Li + O


* Branfield: Continuous Creation. London: Routledge & Kegan Paul 1950

 

Im Organismus sind Natrium und Kohlenstoff vorhanden, die wie folgt reagieren könnten:

 

2311Na + 126C :=:3517Cl

 

Die Beziehung zwischen Natrium und Chlor ist offensichtlich. Der Organismus verfügt demnach über Elemente, die ihn in die Lage versetzen, das Chlor endogen zu bilden.


Ursprünglich entstand Natrium aus Sauerstoff und interstellarem Lithium. Es kann sein, daß Natrium und Chlor zu jener Zeit auftauchten. Aus Stickstoff, der in verschiedener Weise aktiviert werden kann, entstanden Sauerstoff und Kohlenstoff.

 

Es sei darauf verwiesen, daß die oben angeführten Reaktionen isomer sind zu folgenden:

 

Cl :=: C + Na
Cl :=: C + (Li + O)
Cl :=: C + O + Li
Cl :=: N2 + Li
Cl :=: Si + Li

 

Aus Stickstoff kann also Silicium entstanden sein, das seinerseits zusammen mit Lithium Chlor gebildet haben könnte. Dasselbe ließe sich auch so darstellen:

 

N2 :=: C + O
O + Li :=: Na
C + Na :=: Cl

 

Dieses Schema zeigt, daß Natrium und Chlor gleichermaßen aus Stickstoff (N2) entstanden sein könnten, wobei pro Atom Natrium ein Atom Chlor gebildet wurde. Auf dem Wege der Transmutation ist also keine andere Verbindung möglich als NaCl. Es sieht so aus, als könne Kalium nur einen darauf aufbauenden Ursprung haben (so wie das im Organismus der Fall ist). Gilt K := Li + 2 O, so sollte es in zwei Schritten gebildet werden. Es stammt aus Na + O (im Organismus), d. h. aus (Li + O) + O. Ist aber Natriumchlorid zugegen, muß man eine Verschmelzung eines Atomkerns Natrium mit Sauerstoff erwarten, so daß KCl neben NaCl zu finden sein wird.

 

Wenn allerdings Natrium mit Sauerstoffkernen verschmelzen kann, dann geht es auch mit Wasserstoff. In NaCl-Lösungen wird sich dann Kaliumchlorid zugleich mit Magnesiumchlorid bilden gemäß Na + H := Mg). Diese Kombination findet man in den Kaliumcarbonatlagerstätten der Stassfurtserie, die z. B. auch im Elsaß vorkommen.


Man kann nicht ausschließen, daß Fluor mit Chlor verknüpft ist, gemäß folgenden Beziehungen:

 

35Cl :=: 19F + 16O
37Cl :=: 19F + 18O

 

Aus den Reaktionen N2 := C + O sowie Na := Li + O könnte man erwarten, daß Kohlenstoff und Lithium, die aus Stickstoff und Natrium entstanden sind. folgendermaßen miteinander reagieren:

C + Li := F

Da Sauerstoff zur Verfügung steht, ergibt sich F + O := Cl. Darüber hinaus kann auch Phosphor gebildet werden: F + C := P. Die Elemente Phosphor und Fluor treten häufig gemeinsam auf (so in Knochen und Erzen). Man erkennt sehr gut, wie das gesamte System der Natur durch ein ausgewogenes Verhältnis einer kleinen Anzahl Elemente aufrechterhalten wird.

 

Auf viele Hypothesen verweise ich nur, um zu weitergehenden Studien anzuregen.