2022/02: Bundeswehr verlegt Soldaten nach Litauen

 

14.02.2022

Zur Stärkung der Nato-Ostflanke im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt sind die ersten zusätzlichen Bundeswehrsoldaten in Litauen eingetroffen. Ein Kontingent von rund 100 Soldaten kam am Montag auf dem Flughafen der Stadt Kaunas an und machte sich auf den Weg zum Militärstützpunkt Rukla in dem baltischen EU- und Nato-Land.

 

Insgesamt will die Bundeswehr 350 weitere Soldaten und etwa 100 Militärfahrzeuge nach Litauen entsenden. Bisher sind rund 550 deutsche Soldaten in der früheren Sowjetrepublik stationiert.

Berlin: „Zeichen der Solidarität“ mit Verbündeten

Die Verstärkung der sogenannten Enhanced Forward Presence (EFP) der Nato in Litauen sei ein „klares Zeichen der Solidarität mit unseren Verbündeten und Freunden“, erklärte das Bundesverteidigungsministerium. Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas sprach von einer wichtigen Entscheidung, welche „die Solidarität, die Einheit und das Engagement der Nato für die kollektive Verteidigung unter Beweis stellt“.

 

Die ersten Lastwagen mit Material für zusätzliche Soldaten machten sich am Morgen im niedersächsischen Munster auf den Weg. Dort sollten auch sechs Panzerhaubitzen auf Schwerlasttransportern Richtung Baltikum abfahren.

In Litauen wächst Sorge vor Eskalation

Deutschland stellt als sogenannte Rahmennation derzeit etwa die Hälfte der bislang 1.200 Soldaten des Nato-Verbandes in dem Land. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.

 

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte vor dem Hintergrund wachsender Spannungen zwischen Russland und der Ukraine eine Verstärkung des Gefechtsverbandes angekündigt.

 

Angesichts der schweren Spannungen wachsen auch in Litauen die Sorgen vor einer Eskalation. In einer am Montag veröffentlichten Umfrage zeigte sich mehr als die Hälfte der Bewohner des Baltenstaats besorgt über die Militäraktionen Russlands nahe der Ukraine und in Belarus.