DgB-Teil3: Die Frau Das Instrument des Regierens ist das wichtigste politische Problem, mit dem menschliche Gemeinschaften konfrontiert sind. Sogar Konflikte innerhalb der Familie sind oft ein Resultat dieses Problems. Seit dem Entstehen der modernen Gesellschaften ist dieses Problem ein sehr ernstes geworden.

Es ist eine unumstrittene Tatsache, dass sowohl der Mann als auch die Frau menschliche Wesen sind. Daraus folgt als eine selbstverständliche Tatsache, dass Frau und Mann als menschliche Wesen gleich sind. Die diskriminierende Unterscheidung zwischen Mann und Frau ist ein eklatanter, durch nichts zu rechtfertigender Akt der Unterdrückung. Denn die Frau isst und trinkt, wie der Mann isst und trinkt Die Frau liebt und hasst, wie der Mann liebt und hasst Die Frau denkt, lernt und versteht, wie der Mann denkt, lernt und versteht Die Frau, wie der Mann, braucht eine Unterkunft, Kleidung und ein Fahrzeug Die Frau verspürt Hunger und Durst, wie der Mann Hunger und Durst verspürt Die Frau lebt und stirbt, wie der Mann lebt und stirbt.

Aber warum gibt es Mann und Frau? In der Tat besteht die menschliche Gesellschaft weder allein aus Männern noch allein aus Frauen. Wie von der Natur vorgegeben, besteht sie aus Männern und aus Frauen. Warum wurden nicht nur Männer erschaffen? Warum wurden nicht nur Frauen erschaffen? Worin besteht schließlich der Unterschied zwischen Mann und Frau? Warum war es notwendig, Mann und Frau zu erschaffen? Es muss eine natürliche Notwendigkeit für die Existenz von Mann und Frau geben, statt der Existenz entweder nur des Mannes oder nur der Frau. Daraus folgt, dass der Mann nicht genauso ist wie die Frau und umgekehrt, und die Tatsache, dass es einen natürlichen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt, wird dadurch bewiesen, dass Mann und
Frau existieren, weil sie erschaffen wurden. Das bedeutet, dass es für jedes der beiden Geschlechter eine zu den zwischen beiden bestehenden Unterschieden passende Rolle gibt. Dementsprechend muss es Unterschiede zwischen den vorherrschenden Umständen geben, unter denen sie leben und ihre von Natur aus unterschiedlichen Rollen ausfüllen. Um diese Rollen zu begreifen, müssen wir die Unterschiede in der Natur von Mann und Frau verstehen, und besonders die natürlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

Die Frau ist ein weibliches Wesen und der Mann ein männliches. Einem Gynäkologen zufolge menstruiert die Frau jeden Monat oder macht einen Schwächezustand durch, während der Mann, als männliches Wesen, nicht menstruiert und nicht der monatlichen Periode unterworfen ist, mit der eine Blutung einhergeht. Eine Frau ist, als weibliches Wesen, von Natur aus der Monatsblutung unterworfen. Wenn eine Frau nicht menstruiert, ist sie schwanger. Wenn sie schwanger ist, ist sie, der Schwangerschaft wegen, etwa ein Jahr lang schwach, was bedeutet, dass all ihre natürlichen Aktivitäten stark eingeschränkt sind, bis sie ihr Kind zur Welt bringt. Wenn sie ihr Kind zur Welt gebracht hat oder eine Fehlgeburt hatte, leidet sie am Puerperialfieber oder der Wochenbettkrankheit, einem mit der Entbindung oder der Fehlgeburt einhergehenden Schwächezustand. Da der Mann nicht schwanger wird, unterliegt er auch nicht diesem Schwächezustand, den die Frau, als weibliches Wesen, erleidet. Nach der Geburt gibt die Frau dem Säugling, den sie zur Welt gebracht hat, die Brust. Das Stillen dauert etwa zwei Jahre lang fort. Das Stillen bedeutet, dass die Frau und ihr Kind so untrennbar sind, dass die Aktivitäten der Frau stark eingeschränkt sind. Sie wird direkt verantwortlich für eine andere Person, der sie hilft, indem sie ihre biologische Funktion erfüllt und die sonst sterben würde. Der Mann andererseits empfängt nicht, und er stillt auch nicht.

Alle diese ihnen innewohnenden Wesensmerkmale bilden Unterschiede aus, deretwegen Mann und Frau nicht gleich sein können. Das sind die Realitäten, die eine Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Wesen erforderlich machen, also zwischen Mann und Frau; sie weisen den Geschlechtern eine unterschiedliche Rolle oder Funktion im Leben zu. Das bedeutet, dass der Mann die Frau beim Erfüllen dieser Funktion nicht ersetzen kann. Man tut gut daran, zu berücksichtigen, dass diese biologischen Funktionen eine schwere Last sind, dass sie der Frau große Anstrengungen und großes Leid abverlangen. Ohne diese Funktionen jedoch, welche die Frau erfüllt, könnte das menschliche Leben nicht weitergehen. Daraus folgt, dass es eine natürliche Funktion ist, die weder freiwillig noch unfreiwillig ist. Es ist eine lebensnotwendige Funktion, deren einzige Alternative darin bestünde, dass das Leben völlig zum Erliegen käme.

Es gibt ein absichtliches Verhindern der Empfängnis, das die Alternative zum menschlichen Leben ist. Zusätzlich dazu gibt es ein teilweises absichtliches Verhüten der Empfängnis und ein teilweises Umgehen des Stillens. Das alles sind Glieder einer Kette von gegen das natürliche Leben gerichteten Handlungsweisen, die im Extremfall zum Mord führen, d.h. dazu, dass die Frau sich umbringt, um nicht zu empfangen, zu gebären und zu stillen. All diese Handlungsweisen gehören zum Bereich der absichtlichen, gegen diese gerichteten Eingriffe in die Natur des Lebens, wie sie in der Empfängnis, im Stillen, in der Mutterschaft und in der Ehe verkörpert wird, auch wenn sich diese Eingriffe graduell – und nur graduell – voneinander unterscheiden.

Auf die natürliche Rolle der Frau während der Mutterschaft zu verzichten, d.h. also, die Mütter durch Kindertagesstätten zu ersetzen, ist der Anfang davon, dass man auf die menschliche Gesellschaft verzichtet und sie in eine biologische Gesellschaft mit einer künstlichen Form des Lebens umwandelt. Kinder von ihren Müttern zu trennen und sie in Kindertagesstätten zu stopfen ist ein Prozess, durch den sie in etwas verwandelt werden, das den Hühnern sehr nahe kommt, denn Kindertagesstätten sind so ähnlich wie Geflügelfarmen, in die Hühner gestopft werden, nachdem sie ausgebrütet wurden. Es gibt nichts anderes, das der Natur des Menschen angemessen ist und seine Würde so bewahrt wie die natürliche Mutterschaft (d.h., das Kind wird von seiner Mutter großgezogen), und zwar in einer Familie, in der die wahren Prinzipien der Mutterschaft, des Vaterseins und der Briiderlichkeit herrschen, und nicht etwa in irgendeiner engen Einrichtung, die einer Geflügelfarm ähnelt. Auch das Geflügel braucht, wie der Rest der Lebewesen im Tierreich, die Mutterschaft als eine natürliche Phase. Deshalb ist es ein Verstoß gegen ihr natürliches Wachstum, sie in Kindertagesstätten ähnelnden Farmen zu züchten. Sogar ihr Fleisch kommt synthetischem Fleisch näher als natürlichem Fleisch. Fleisch aus mechanisierten Geflügelfarmen schmeckt nicht und ist vielleicht nicht einmal nahrhaft, weil die Hühner nicht auf natürliche Weise großgezogen werden, d.h., weil sie nicht im schützenden Schatten der natürlichen Mutterschaft aufgezogen werden. Das Fleisch von wilden Vögeln ist schmackhafter und nahrhafter, weil sie auf natürliche Weise heranwachsen und gefüttert werden. Was die Kinder angeht, die weder eine Familie noch eine Unterkunft haben, so sind sie in der Obhut der Gesellschaft; nur für sie sollte die Gesellschaft Kindertagesstätten und dergleichen einrichten. Es ist besser, wenn sich die Gesellschaft um diese Kinder kümmert, statt einzelner Personen, die nicht ihre Eltern sind.

Wenn man einen Test durchführen würde, um die natürliche Neigung des Kindes der Mutter und der Kindertagesstätte gegenüber zu ermitteln, würde sich das Kind für die Mutter entscheiden und nicht für die Kindertagesstätte. Da ein Kind von Natur aus zu seiner Mutter tendiert, ist sie die natürliche und die richtige Person, dem Kind Schutz zu geben und es großzuziehen. Ein Kind in eine Kindertagesstätte zu schicken, statt es seiner Mutter anzuvertrauen, ist Nötigung und eine gegen seine freie und natürliche Neigung gerichtete Unterdrückungsmafšnahme.

Das für alle Lebewesen natürliche Heranwachsen ist ein freies und gesundes Heranwachsen. Eine Kindertagesstätte an die Stelle der Mutter zu setzen, ist eine gegen das freie und gesunde Heranwachsen gerichtete Zwangsmaßnahme. Kinder, die es in eine Kindertagesstätte zieht, werden unter Zwang dorthin gezogen oder auf Grund von Ausbeutung und von Einfältigkeit. Das geschieht aus rein materialistischen und nicht aus sozialen Erwägungen heraus. Wenn man den Zwang und die kindliche Einfalt wegnehmen würde, würden sie die Kindertagesstätte bestimmt ablehnen und sich an ihre Mutter klammern. Die einzige Rechtfertigung für solch einen unnatürlichen und unmenschlichen Prozess liegt dann vor, wenn sich die Frau in einer für ihre Natur unpassenden Lage befindet, d.h. wenn sie gezwungen ist, Pflichten zu erfüllen, die unsozial und nicht mit der Mutterschaft vereinbar sind.

Die Frau, deren Natur ihr eine natürliche, von der des Mannes verschiedene Rolle zugewiesen hat, muss sich in einer angemessenen Lage befinden, um ihre natürliche Rolle auszuüben.

Die Mutterschaft ist die Funktion des weiblichen Wesens, nicht des männlichen Wesens. Folglich ist es unnatürlich, Kinder von ihrer Mutter zu trennen. jeder Versuch, Kinder ihren Müttern wegzunehmen, ist Nötigung, Unterdrückung und Diktatur. Die Mutter, die ihre Mutterschaft aufgibt, steht im Widerspruch zu ihrer natürlichen Rolle im Leben. Sie muss ihre Rechte erhalten und in eine Lage versetzt werden, die angemessen ist, ohne Zwang und ohne Unterdrückung. Auf diese Weise kann sie ihre natürliche Rolle unter natürlichen Umständen erfüllen. Alles andere ist eine sich selbst widersprechende Situation. Wenn die Frau gezwungen wird, ihre natürliche Rolle in Bezug auf Empfängnis und Mutterschaft aufzugeben, wird sie das Opfer von Nötigung und Diktatur. Eine Frau, die eine Arbeit braucht, die es ihr unmöglich macht, ihre natürliche Funktion zu erfüllen, ist nicht frei und durch die Not dazu gezwungen, doch in der Not ist die Freiheit verschüttet.

Zu den passenden und sogar lebensnotwendigen Umständen, die es der Frau ermöglichen, ihre natürliche, sich von der des Mannes unterscheidende Funktion zu erfüllen, gehören genau jene Umstände, die einem menschlichen Wesen angemessen sind, das krank ist und die Last der Schwangerschaft trägt, d.h., das ein anderes menschliches Wesen in seinem Schoß trägt, was ihre körperliche Leistungsfähigkeit stark einschränkt. Es ist ungerecht, eine solche Frau in diesem Stadium der Mutterschaft in eine Lage zu bringen, in der sie körperlich arbeiten muss, obwohl das mit ihrem Zustand nicht vereinbar ist. Eine solche Arbeit ist eine Bestrafung der Frau für ihre Mutterschaft und ein Verrat an der Menschheit. Sie ist auch der Preis, den sie dafür bezahlt, dass sie sich in den Bereich der Männer begeben hat, die natürlich nicht dasselbe Geschlecht wie sie haben.

Der Glaube, der eigene Glaube der Frau mit eingeschlossen, dass die Frau aus eigenem Antrieb körperliche Arbeiten ausführt, ist tatsächlich ein Irrglaube. Denn sie führt die körperliche Arbeit nur aus, weil die unbarmherzige materialistische Gesellschaft sie, ohne dass sie sich dessen direkt bewusst wäre, in eine Zwangslage gebracht hat. Sie hat keine andere Möglichkeit, als sich den in dieser Gesellschaft herrschenden Umständen zu unterwerfen, während sie doch denkt, dass sie aus eigenem Antrieb arbeitet. Die Regel jedoch, dass es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau gibt, in keiner Hinsicht, beraubt sie ihrer Freiheit.

Die Phrase ››in keiner Hinsicht« ist eine monströse Täuschung der Frau. Diese Idee wird die angemessenen und notwendigen Umstände zerstören, die das Privileg begründen, das die Frau genießen sollte, getrennt vom Mann und im Einklang mit ihrer Natur, und auf der ihre natürliche Rolle im Leben basiert. Beim Tragen schwerer Lasten die Gleichheit zwischen Mann und Frau zu fordern, während die Frau schwanger ist, ist ungerecht und grausam. Die Gleichheit beim Fasten und bei schweren Anstrengungen zwischen ihnen zu verlangen, während sie stillt, ist ungerecht und grausam. Die Gleichheit zwischen ihnen bei irgendeiner schmutzigen Arbeit zu verlangen, die ihre Schönheit beschmutzt und von ihrer Weiblichkeit ablenkt, ist ungerecht und grausam. Eine Erziehung, die zu einer für ihre Natur unpassenden Arbeit führt, ist ebenfalls ungerecht und grausam.

Bei all dem, was die Natur des Menschen betrifft, gibt es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Niemand von ihnen kann die andere oder den anderen gegen ihren oder seinen Willen heiraten, oder sich ohne einen gerechten Prozess scheiden lassen. Weder die Frau noch der Mann kann wieder heiraten, ohne sich vorher über die Scheidung geeinigt zu haben. Die Frau ist die Eigentümerin des Hauses, weil das einer der passenden und notwendigen Umstände für eine Frau ist, die menstruiert, empfängt und sich um ihre Kinder kümmert. Die Frau ist die Eigentümerin der Mutterschaftsunterkunft, also des Hauses. Sogar in der Tierwelt, die sich auf vielfältige Weise von der des Menschen unterscheidet, wo aber die Mutterschaft ebenfalls eine naturgegebene Pflicht ist, ist es Nötigung, die jungen ihrer Mutter zu berauben oder das Weibchen ihrer Unterkunft.

Eine Frau ist nichts anderes als ein weibliches Wesen. Weiblich sein heißt, dass sie eine biologische Natur hat, die von der des Mannes verschieden ist. Die Tatsache, dass sich die biologische Natur des weiblichen Wesens von der des Mannes unterscheidet, hat der Frau charakteristische Merkmale gebracht, die sich von denen des Mannes in Form und Wesensart unterscheiden. Die Anatomie einer Frau unterscheidet sich genauso von der eines Mannes, wie sich bei Pflanzen und Tieren die weiblichen Wesen von den männlichen unterscheiden. Das ist eine natürliche und unwiderlegbare Tatsache. Im Tier- und im Pflanzenreich ist das männliche Wesen von Natur aus stark und widerstandsfähig erschaffen, während das weibliche Wesen schön und zart erschaffen ist. Das sind natürliche und ewige, diesen Lebewesen eingeborene Merkmale, ganz egal, ob es sich um Menschen, Tiere oder Pflanzen handelt.

Angesichts seiner verschiedenen Natur und im Einklang mit den Gesetzen der Natur hat das männliche Wesen die Rolle des Starken und Widerstandsfähigen übernommen, und zwar ohne Zwang und einfach nur deshalb, weil es so erschaffen ist. Das weibliche Wesen hat die Rolle der Schönen und der Zarten übernommen, und zwar nicht, weil es das so wollte, sondern weil es so erschaffen ist. Dieses Naturgesetz ist gerecht, und zwar zum Teil, weil es natürlich ist und zum Teil, weil es den Grundregeln der Freiheit entspricht. Denn alle Lebewesen sind als freie Wesen erschaffen, und jeder Eingriff in diese Freiheit ist Nötigung. Sich nicht auf diese natürlichen Rollen festzulegen und sich ihnen nicht verpflichtet zu fühlen, ist gleichbedeutend mit einem Akt der Vernachlässigung und Zerstörung der Werte des Lebens selbst.

Die Natur ist daher so geplant und erschaffen, dass sie im Einklang mit der Zwangsläufigkeit des Lebens steht, von dem was ist hin zu dem, was werden wird. Das Lebewesen ist ein Wesen, das unweigerlich lebt, bis es stirbt. Die Existenz zwischen dem Anfang und dem Ende basiert auf einem Naturgesetz, ohne Wahl und ohne Zwang. Es ist natürlich. Es ist die Freiheit der Natur.

Im Tier-, im Pflanzen- und im Menschenreich muss es ein weibliches und ein männliches Wesen geben, damit das Leben stattfinden kann, von seinem Anfang bis zu seinem Ende. Sie existieren nicht nur, sondern sie müssen mit absoluter Effizienz die natürlichen Rollen ausfüllen, für die sie geschaffen worden sind. Wenn ihre Rolle nicht effizient ausgefüllt wird, muss es irgendeinen Defekt im Lauf des Lebens geben, verursacht durch gewisse Umstände. Das ist der Fall bei fast allen Gesellschaften, die es heutzutage auf der Welt gibt, und zwar als ein Resultat davon, dass die Rollen von Mann und Frau durcheinandergebracht werden, d.h. als ein Resultat von Bemühungen, die Frau in einen Mann zu verwandeln. Im harmonischen Einklang mit ihrer Natur und ihrem Zweck müssen sie innerhalb ihrer jeweiligen Rollen schöpferisch tätig sein. Denn das Gegenteil ist ein Rückschritt. Es ist eine gegen die Natur eingeschlagene Richtung und genauso zerstörerisch für das Gesetz der Freiheit, wie es sowohl dem Leben als auch dem Überleben gegenüber feindlich ist. Männer und Frauen müssen die Rolle ausfüllen, für die sie erschaffen wurden, statt sie aufzugeben. Das Aufgeben der Rolle, oder auch lediglich eines Teils von ihr, geschieht nur als ein Resultat von Zwang und Nötigung, d.h., unter unnatürlichen Umständen. Die Frau, die die Schwangerschaft, die Ehe, das Schminken und die Weiblichkeit aus Gründen der Gesundheit ablehnt, gibt unter diesen gesundheitlichen Zwängen ihre natürliche Rolle im Leben auf. Die Frau, die Ehe, Schwangerschaft, Mutterschaft etc. wegen der Arbeit ablehnt, gibt ihre natürliche Rolle gleichermaßen unter Zwang auf. Die Frau, die Ehe, Schwangerschaft oder Mutterschaft etc. ohne einen bestimmten Grund ablehnt, gibt ihre natürliche Rolle als Resultat eines Zustands von Zwang und Nötigung auf, der eine moralische Abweichung von der Norm ist. Ein Aufgeben der natürlichen Rolle von Mann und Frau im Leben kann daher nur unter unna-
türlichen Bedingungen stattfinden, die im Widerspruch zur Natur stehen und eine Gefahr für das Überleben sind. Folglich muss es eine Weltrevolution geben, die allen materialistischen Bedingungen ein Ende bereitet, unter denen die Frau daran gehindert wird, ihre natürliche Rolle im Leben zu erfüllen und unter denen sie dazu getrieben wird, die Pflichten des Mannes zu erfüllen, um gleichberechtigt mit ihm zu sein. Eine solche Revolution wird unweigerlich stattfinden, besonders in den Industriegesellschaften, und zwar als ein Resultat des Überlebensinstinktes und sogar, ohne dass es einen Anstifter zur Revolution wie Das grüne Buch geben muss.

Alle heutigen Gesellschaften sehen in der Frau nichts weiter als einen Handelsartikel. Der Osten betrachtet sie als eine Ware, die man kaufen oder verkaufen kann; der Westen erkennt ihre Weiblichkeit nicht an.

Die Frau dazu zu bringen, die Arbeit des Mannes zu verrichten, ist eine ungerechte Aggression gegen das Feminine, mit dem sie von Natur aus ausgestattet ist und dies zu einem Zweck, der lebensnotwendig ist. Denn Männerarbeit macht die schönen Züge einer Frau unkenntlich, die für weibliche Rollen geschaffen wurden. Sie sind genauso wie die Blüten, die erschaffen wurden, um Pollen anzuziehen und Nachkommen zu erzeugen. Wenn wir die Blüten abschaffen würden, wäre dies das Ende der Rolle der Pflanzen im Leben. Der natürliche Schönheitsschmuck bei Schmetterlingen und Vögeln wie beim Rest der weiblichen Lebewesen wurde für dieses natürliche, auf das Leben ausgerichtete Ziel erschaffen. Wenn eine Frau die Arbeit des Mannes verrichtet, wird sie auch in einen Mann verwandelt, gibt sie ihre Rolle und ihre Schönheit auf. Eine Frau hat das volle Recht, zu leben, ohne dabei gezwungen zu sein, sich in einen Mann zu verwandeln und ihre Weiblichkeit aufzugeben.

Der Körperbau, der zwischen Mann und Frau von Natur aus verschieden ist, führt zu Unterschieden hinsichtlich der Funktionen ihrer verschiedenen Organe, was wiederum zu Unterschieden in der Psyche, den Stimmungen, den Nerven und der körperlichen Erscheinung führt. Eine Frau ist zart. Eine Frau ist hübsch. Eine Frau weint leicht. Eine Frau bekommt schnell Angst. Im Allgemeinen ist die Frau sanft, der Mann rauh und widerstandsfähig, und das auf Grund der ihnen angeborenen Natur.

Die natürlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau zu ignorieren und ihre Rollen durcheinanderzubringen ist eine absolut unzivilisierte Haltung, ist feindlich gegenüber den Gesetzen der Natur, zerstörerisch für das menschliche Leben sowie ein ursächlicher Grund für den erbärmlichen Zustand des menschlichen Soziallebens. Die modernen Industriegesellschaften, welche die Frau dazu gebracht haben, sich der körperlichen Arbeit der Männer anzupassen, und zwar auf Kosten ihrer Weiblichkeit und ihrer natürlichen Rolle in Bezug auf die Schönheit, die Mutterschaft und den Seelenfrieden – diese Gesellschaften sind unzivilisiert. Es sind materialistische, unzivilisierte Gesellschaften. Es ist ebenso dumm wie gefährlich für die Zivilisation und die
Menschheit, sie zu kopieren.

Die Frage ist also nicht, ob die Frau arbeitet oder nicht arbeitet. Denn die Frage so zu stellen ist lächerlich und materialistisch. Eine Arbeit sollte die Gesellschaft all ihren arbeitsfähigen Mitgliedern, Frauen wie Männern, zur Verfiigung stellen, die eine Arbeit brauchen, dies aber unter der Voraussetzung, dass jedes Individuum in dem Bereich arbeiten sollte, der zu ihm passt, und dass es nicht gezwungen werden sollte, unpassende Arbeiten auszuführen. Wenn Kinder sich in den Arbeitsbedingungen der Erwachsenenwelt wiederfinden, ist das ungerecht und diktatorisch. Genauso ungerecht und diktatorisch ist es, wenn sich die Frau in den Arbeitsbedingungen der Männerwelt wiederfindet.

Freiheit bedeutet, dass jeder Mensch die Ausbildung erhält, die ihn für eine ihm angemessene Arbeit qualifiziert. Diktatur bedeutet, dass der Mensch etwas lernt, das nicht zu ihm passt. Das führt dazu, dass er eine Arbeit verrichtet, die nicht zu ihm passt.

Eine Arbeit, die für den Mann angemessen ist, ist nicht immer angemessen für die Frau, und das Wissen, das für das Kind richtig ist, ist unpassend für den Erwachsenen.

Es gibt keinen Unterschied zwischen den Menschenrechten des Mannes und der Frau, des Kindes und des Erwachsenen. Aber was ihre Pflichten angeht, gibt es keine absolute Gleichheit zwischen ihnen.

Muammar al-Gaddafi