IZ: 0.2 Was uns die Zellen lehren

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Als ich mir dieses Modell genauer betrachtete, das mir die Gemeinschaft der Zellen vor Augen führte, kam ich zu dem Schluß, daß wir nicht die Opfer unserer Gene, sondern die Meister unseres Schicksals sind. Wir können unser Leben so gestalten, daß es voller Frieden, Glück und Liebe ist.

 

Ich überprüfte diese Hypothese an meinem eigenen Le­ben, nachdem mein Publikum wiederholt nachgefragt hatte, warum denn meine Er­kenntnisse mich selbst nicht glücklicher gemacht hätten. Und sie hatten Recht: Ich muß­te meine neuen biologischen Erkenntnisse in mein eigenes Alltagsleben integrieren.

 

Und als mich an einem schönen Sonntagmorgen eine Kellnerin im Big Easy (einem be­rühmten Café in New Orleans, Anm. d. Übers.) mit den Worten ansprach: »Schätzchen, du bist der glücklichste Mensch, den ich je gesehen hab. Sag Mama mal, warum du so glücklich bist?«, da wußte ich, daß ich es geschafft hatte. Ihre Frage überraschte mich, aber meine spontane Antwort war: »Weil ich im Himmel bin!« Die Kellnerin wiegte den Kopf hin und her und murmelte »Ach je«, dann nahm sie meine Bestellung auf.

 

Aber es war keine Täuschung, sondern Realität: Ich war glücklich – glücklicher, als ich
es je zuvor in meinem Leben gewesen war.Etliche meiner kritischen Leser stehen meiner Aussage, die Erde sei der Himmel, viel­leicht etwas skeptisch gegenüber. Definitionsgemäß ist der Himmel die Wohnstatt Got­tes und der Seelen unserer Verstorbenen. Meinte ich also wirklich, New Orleans oder ir­gendeine andere Großstadt sei Teil des Himmels? In den Hauseingängen dieser Städte kauern zerlumpte, obdachlose Frauen und Kinder, die Luft ist so verschmutzt, daß man nicht sicher sagen kann, ob es noch Sterne gibt, und die Flüsse und Seen sind so vergif­tet, daß darin nur noch unvorstellbar gruselige Lebensformen existieren können. Und diese Erde soll der Himmel sein? Hier soll also das Göttliche wohnen? Und ich will die­sem Göttlichen hier begegnet sein? Die Antwort auf diese Zweifel ist ein eindeutiges Ja – ja, ich bin davon überzeugt. Zugegeben, ich kenne nicht alle Formen des Göttlichen persönlich, denn ich kenne ja auch nicht alle von Ihnen. Schließlich gibt es mehr als sechs Milliarden Individuen auf dieser Erde. Und um noch ehrlicher zu sein: Ich kenne auch nicht alle Mitglieder des Tier- und Pflanzenreichs, obwohl ich glaube, daß auch sie das Göttliche bilden.

 

Manche werden jetzt denken: Will er damit etwa sagen, daß die Menschen Gott sind? Ja, das will ich damit sagen. Natürlich bin ich nicht der Erste, der das behauptet. Es steht schon im Buch Genesis, daß wir nach dem Bilde Gottes erschaffen wurden. Hilfe, jetzt zitiert dieser einstige Weißkittel und Rationalist sogar noch die Bibel und Jesus, Buddha und Rumi! Ich habe also eine volle Kehrtwendung gemacht, vom reduzierten, rein wis­senschaftlichen Ansatz zum spirituellen Blick auf das Leben. Wir wurden nach dem Bil­de Gottes erschaffen, und wir müssen unseren Geist wieder in die Gleichung mit einbrin­gen, wenn wir unsere physische und psychische Gesundheit verbessern wollen.

 

Wir sind keine ohnmächtigen biochemischen Maschinen; und sich jedes Mal, wenn wir mental oder körperlich nicht so gut drauf sind, eine Pille einzuwerfen, ist auch nicht die Lösung. Medikamente und Operationen sind sehr hilfreiche Instrumente, wenn sie ange­messen eingesetzt werden, aber die Vorstellung, daß man alles einfach mit ein paar Pil­len wieder hinkriegen kann, ist grundsätzlich verkehrt. Jedes Mal, wenn dem Körper ein Medikament zugeführt wird, um eine Funktion A zu korrigieren, gerät Funktion B, C oder D aus dem Gleichgewicht. Nicht die gengesteuerten Hormone und Neurotransmit­ter kontrollieren unseren Körper und unseren Verstand – unser Glaube und unsere Über­zeugungen kontrollieren unseren Körper, unser Denken und damit unser Leben.