1974/03: Griechenlands Inseln schwimmen auf Öl. Doch die Türken wollen auch was davon haben.

Premier Spyros Markezinis warnte — im Oktober 1973 — vor einem griechischen Gaddafi, der freilich den Nachteil hätte. „ohne Ölvorkommen zu sein“. Einen Monat später hatte Griechenland einen Gaddafi, vier Monate später auch das Öl.
 
Am 14. Februar trat Markezinis-Nachfolger Adamantios Androutsopoulos selbst im Fernsehen auf, um dem Volk eine „historische Station im Wirtschaftsleben des Landes“ zu verkünden: Bohrungen und Tests hätten den Nachweis für „bedeutende Vorkommen von Erdöl guter Qualität und großer Mengen von Naturgas“ in Griechenland erbracht.
 
Seit 1968 übertrugen die Griechen bisher 15 amerikanischen Firmen das Recht, auf einer Gesamtfläche von 60 000 Quadratkilometern nach Erdöl zu bohren.
 
Der „Kolonialvertrag“ (so die regierungsnahe „Estia“) garantiert den Amerikanern das Recht zur Ausbeutung der Unterwasser-Schätze für einen Zeitraum von 26 Jahren; eine Verlängerung um zehn Jahre ist ausdrücklich vorgesehen.
 

Das Jahr 2010 wird ein kritisches Jahr für die Amerikaner, wenn das Öl noch nicht alle ist. Siehe Griechische Staatsschuldenkrise 2010