2013/02: Bei Zypern 255 Mrd. m³ Erdgas gefunden

Bereits im Oktober 2011 begann der US-Konzern Noble Energy im so genannten Block 12, einem von 13 Offshore-Sektoren südlich der Insel, mit der Suche nach Erdgas. Block 12 grenzt an ein Seegebiet, in dem Israel bereits 2009 zwei große Erdgasfelder entdeckte, Tamar und Dalit. Ende 2010 einigten sich Israel und Zypern auf eine Abgrenzung der beiderseitigen Wirtschaftszonen im östlichen Mittelmeer. Ende Dezember 2011 wurde Noble Energy im zyprischen Sektor fündig: In etwa 4.500 Metern unter dem Meeresboden stieß die Probebohrung auf ein Erdgasfeld. Es hat nach ersten Schätzungen einen Umfang von 255 Milliarden Kubikmeter.

Der Fund könnte Zyperns Erdgasbedarf für etwa zwei Jahrzehnte decken. Die Förderung soll 2018 beginnen. Doch das ist erst der Anfang. Ende Januar vergab die Regierung eine Konzession für Bohrungen in den Blocks 2,3 und 9 an ein Konsortium aus der italienischen Eni und der südkoreanischen Kogas. In den Blocks 10 und 11, die jetzt an Total vergeben wurden, vermuten Experten weitere 150 bis 240 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Und darunter dürfte es Ölvorkommen geben, die möglicherweise noch bedeutender sind. Total will deshalb mit den Bohrungen in größere Tiefen vorstoßen.

KRETIK-Chef Ellinas schätzt die Gasvorkommen in der zyprischen Wirtschaftszone auf „mindestens 60 Billionen Kubikfuß“ (1,8 Billionen Kubikmeter). Damit könnte Zypern neben der eigenen Nachfrage auch etwa zehn Prozent des Bedarfs Westeuropas decken, sagt Ellinas. Eine Studie der Royal Bank of Scotland (RBS) beziffert den Marktwert der zyprischen Gas- und Ölvorkommen auf „mehr als 600 Milliarden Euro“. Davon könnte, so eine Faustregel, der Staat etwa die Hälfte kassieren. Der Betrag entspräche fast dem Zwanzigfachen der Staatsschulden Zyperns.

Vor den Küsten Zyperns liegen die Bodenschätze. Quelle: Ministerium für Handel, Industrie und Tourismus (MCIT) der Repub

– – – – –

Bei allen Veröffentlichungen von neuen an Erdöl oder Erdgas-Funden muss man bedenken, dass die Unternehmen, welche die Probebohrungen durchführen eine Beziehung zu den großen Energie-Unternehmen haben. Diese erfahren zuerst von neuen Funden und werden entprechend ihren Interessen di Veröffefntlichung hinauszögern, um schon im Vorfeld entsprechende Vorverträge zu machen.