Medien in Deutschland

Deutsche Medien und Journalisten sind aus historischen Gründen besonders eng in transatlantische Netzwerke eingebunden. Die folgende Infografik gibt einen Überblick über die wichtigsten Akteure und Verbindungen.

 

Medien in Deutschland (🔎)

 Quellen zur Infografik

  1. Jahresberichte der Atlantik-Brücke von 2006 bis 2022
  2. Teilnehmerlisten der Bilderberg-Konferenzen von 1954-2014 und von 2015-2017
  3. Aktuelle Mitgliederliste der Trilateralen Kommission (Mitglieder 1985, 1995, 2010)
  4. Der Offene Brief der Atlantik-Brücke zum Irak-Krieg von 2003
  5. Wikipedia-Artikel zur Atlantik-Brücke, ihren Mitgliedern und den Young Leaders
  6. Der Vernon A. Walters Award der Atlantik-Brücke
  7. Liste von Journalisten, die an Veranstaltungen der Atlantik-Brücke teilgenommen haben
  8. Dr. Uwe Krüger (2013): Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten – eine kritische Netzwerkanalyse. Herbert von Halem Verlag, Köln.

 Hinweis zur Interpretation

Die Infografik stellt weder ein »Organigramm« noch eine »Konspiration« dar, sondern ein öffentlich dokumentiertes, politisch-publizistisches Netzwerk. Die oberste Ebene (CFR, NSC, NATO) definiert die transatlantische Geostrategie, die von den aufgeführten Medien im Allgemeinen abgebildet wird.

 

Medienforscher Noam Chomsky erklärte dies in einem Aufsatz von 1997 wie folgt: »Der entscheidende Punkt ist: Diese Journalisten wären nicht dort, wenn sie nicht schon lange bewiesen hätten, dass ihnen niemand sagen muss, was sie zu schreiben haben – da sie ohnehin das „Richtige“ schreiben werden. () Mit anderen Worten: Diese Journalisten durchliefen einen Sozialisierungsprozess.«

Zusätzliche Informationen

  • Die Unternehmensgrundsätze des Axel Springer Verlags (Herausgeber u.a. von Bild und Welt) stipulieren eine “Unterstützung des trans­atlantischen Bündnisses” (alt) bzw. “die Solidarität in der freiheitlichen Werte­gemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika” (neu).
  • Die ZDF-Kabarett-Sendung »Die Anstalt« brachte 2014 einen vielbeachteten Beitrag zur transatlantischen Vernetzung deutscher Elite-Journalisten (siehe Video).
  • Weitere transatlantische Gremien mit Involvierung von Journalisten sind beispielsweise das Aspen Institute, die Atlantische Initiative, und der European Council on Foreign Relations.
  • Die Journalismus-Zeitschrift Message interviewte 2007 den ehemaligen ZEIT-Chefredakteur Theo Sommer zu seinen Teilnahmen an der Bilderberg-Konferenz.
  • Ein Telepolis-Artikel von 2017 thematisierte die Kontakte zwischen Atlantik-Brücke und CIA.
  • Im August 2019 wurde der US-Finanzinvestor KKR zum größten Aktionär bei Axel Springer.

Aktualisierungen

  • Seit 2021 ist Christine Strobl Programmdirektorin von ARD/Das Erste. Strobl ist Tochter von Atlantik-Brücke-Mitglied Wolfgang Schäuble und Ehefrau von BW-Innenminister Thomas Strobl.
  • An der Bilderberg-Konferenz 2019 nahm Axel-Springer-CEO Mathias Döpfner teil. In den Jahren 2020 und 2021 fand aufgrund der Corona-Pandemie keine Bilderberg-Konferenz statt.
  • An der Bilderberg-Konferenz 2018 nahm neben Axel-Springer-CEO Mathias Döpfner unter anderem auch Bruno Patino teil, der Chief Content Officer von Arte France TV.
  • Im Jahresbericht 2021/2020 der Atlantik-Brücke sind neu aufgeführt: Jan Philipp Burgard (ARD US-Korrespondent, Mitglied Chefredaktion WELT TV), Léa Steinacker (CIO Wirtschaftswoche), sowie Marie-Astrid Langer (NZZ USA-Korrespondentin).
  • Im Jahresbericht 2020/2019 der Atlantik-Brücke sind neu aufgeführt: Friederike von Tiesenhausen Cave (Bloomberg, Global Head of Public Affairs), Angelika Gifford (Meta/Facebook, Vizepräsident EMEA), sowie Cornelius Pollmer (Zeit/Süddeutsche).
  • Im Jahresbericht 2018/19 der Atlantik-Brücke sind neu aufgeführt: Julia von Cube (Moderatorin WDR) und Sarah Kelly (Moderatorin Deutsche Welle).
  • Im Jahresbericht 2017/18 der Atlantik-Brücke sind neu aufgeführt: Julian Reichelt (Chefredakteur der Bild, Nachfolger von Kai Diekmann), Juliane Schäuble (Ressortleiterin Politik beim Tagesspiegel, Tochter von Wolfgang Schäuble), und Sarah Tacke (Redakteurin beim ZDF).
  • Im Jahresbericht 2016/17 der Atlantik-Brücke sind neu aufgeführt: Ines Pohl (Chefredakteurin des staatlichen Auslandrundfunks Deutsche Welle, zuvor Chefredakteurin der Tageszeitung taz) sowie Martin Klingst (Politischer Korrespondent der Chefredaktion, Die Zeit).
  • Im Februar 2018 wurde Gabor Steingart (Herausgeber Handelsblatt) entlassen, Thomas Ebeling (Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media) musste zurücktreten.

Vertiefende Analysen

 Zitate

  • »Man muß eine Elite schaffen, die ganz auf Amerika eingestellt ist. Diese Elite darf andererseits nicht so beschaffen sein, daß sie im deutschen Volk selber kein Vertrauen mehr genießt und als bestochen gilt.« Max Horkheimer, Insitut für Sozialforschung (IfS): Memorandum on the elimination of German chauvinism. Vorstudie für das US State Department, 1942. (Zitiert in Albrecht et al.: Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik. Campus, 2007, S. 121)
  • »Da muss man natürlich auch fragen: Wer macht Nachrichten? Und aus welcher politischen Richtung kommen diejenigen, die die Nachrichten machen? Diese sind eben oftmals aus einer anderen politischen Herkunft zu erklären als das, was in der breiten Masse der Bevölkerung vorhanden ist. Ich glaube, diese Disparität kann man nicht völlig aufheben.« Ernst-Jörg von Studnitz, deutscher Botschafter in Moskau von 1995 bis 2002. (RTD, Interview, 2019, Min. 30)
  • »Es steht zwar deutsch-amerikanische Freundschaft drauf, aber letztlich ist die Atlantik-Brücke eher ein Trans­missions­mecha­nismus für amerikanische Ideen nach Europa.« Prof. Max Otte, Mitglied der Atlantik-Brücke und des American Council on Germany. (OF, Interview, Min. 10)

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