Die Ukraine steht am Rand der Staatspleite. Jetzt hat das Land laut Internationalem Währungsfonds mehr als ein Drittel seiner Goldreserven verkauft.
 

Kiew – Militärische Auseinandersetzungen im Osten, unbezahlte Rechnungen für russische Gaslieferungen, die Wirtschaft am Boden: Die vergangenen Monate haben die Ukraine an den Rand der Staatspleite geführt. Um kurzfristig an Geld zu gelangen, hat der osteuropäische Staat nun nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Internationalen Währungsfonds (IWF)  mehr als ein Drittel seiner Goldreserven verkauft.

Am Ende des vergangenen Monats verfügte das Land noch über 26 Tonnen Gold, 14 Tonnen weniger als im September, wie aus den Daten hervorgeht. Der Edelmetall-Bestand in der Ukraine fiel damit nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg  auf den niedrigsten Wert seit 2008. Ob sich der Trend im November fortsetzt, bleibt zunächst unklar.

Die Ukraine steht angesichts der Kämpfe im Osten des Landes kurz vor dem Bankrott. Sie ist abhängig von ausländischen Krediten und schuldet Russland noch eine erhebliche Summe für Erdgaslieferungen. Die Landeswährung hat zum Dollar in diesem Jahr bereits mehr als 80 Prozent an Wert verloren.

Unterdessen hat der politische Gegenspieler Russland seinen Goldvorrat zuletzt enorm aufgestockt . Nach IWF-Informationen kaufte Russland im Oktober etwa 19 Tonnen Gold hinzu. Damit besitzt das Land geschätzte 1168 Tonnen des Edelmetalls und verfügt damit über das fünftgrößte Goldvolumen der Welt.