"Aber einer muss sich doch drum kümmern" Ganz früh mit den Puppen fängt es an: Sie werden gehätschelt und gepflegt, stolz präsentiert und wie ein Augapfel gehütet – ohne die »Mama« geht nichts. Die jahrelang praktizierte kindliche Fürsorge, dieses »Lernen fürs Leben«, setzt sich selbstverständlich auch im Erwachsenenalter fort.
WOMEN ONLY – »ABER EINER MUSS SICH DOCH DRUM KÜMMERN!«
Der Fürsorge-Tick, Dominanz im Mäntelchen
Ganz früh mit den Puppen fängt es an: Sie werden gehätschelt und gepflegt, stolz präsentiert und wie ein Augapfel gehütet – ohne die »Mama« geht nichts. Die jahrelang praktizierte kindliche Fürsorge, dieses »Lernen fürs Leben«, setzt sich selbstverständlich auch im Erwachsenenalter fort.
Das »Sich-drum-Kümmern« wird auf unterschiedlichste Alltagsbereiche übertragen, es wird zum Selbstzweck, zum Lebenssinn. Frauen kümmern sich – sowohl privat als auch beruflich – gern darum, dass es allen rundum gut geht, dass »der Laden läuft«. Natürlich bestätigen Ausnahmen immer wieder die Regel, aber die meisten Frauen folgen zielsicher diesem Fürsorge- Instinkt und ihrer Fähigkeit, empathisch und vorausschauend zu handeln. Das mag evolutionär bedingt klug eingefädelt sein und nach wie vor seinen Sinn machen. So weit, so gut.
Problematisch aber wird es, wenn diese weibliche Fähigkeit übers Ziel hinausschießt, und wenn die altruistischen Motive noch andere, verschleierte Aspekte mit sich führen. Wer meint, sich immer um alles kümmern zu müssen, kann seine Beweggründe einmal genauer unter die Lupe nehmen und herausfinden, was möglicherweise noch dahintersteckt. Man muss nicht erst warten, bis man unzufrieden, frustriert und erschöpft ist.
Sollten Sie sich in einer solchen oder ähnlichen Situation befinden, stellen Sie sich probehalber einfach folgende Fragen: Wie fühle ich mich, wenn ich mir zwischendurch öfter mal mehr Pausen gönne? – Werde ich unruhig bei dem Gedanken, dass sich auch mal jemand anderes z.B. um Haus und Garten, um das berufliche Projekt, die Organisation der geplanten Fete, um die Kinder, den vielleicht pflegebedürftigen Angehörigen kümmert? – Wer erwartet ganz konkret von mir, dass ich mich rund um die Uhr einsetze, oder gehe ich einfach nur davon aus? – So oder ähnlich.
Andere wiederum blühen bei ihrem Volleinsatz für andere regelrecht auf, tanken dadurch jede Menge Energie und kämen niemals auf den Gedanken, dass sie da was übertreiben könnten; so lange jedenfalls, bis vielleicht im Umfeld Spannungen auftauchen, bis die eigene Seele einen mit Symptomen unangenehmer Art ausbremst oder bis sich sogar offene Konflikte zeigen, die das eigene Engagement arg in Bedrängnis bringen.
Fragen Sie sich:
Hat mein Einsatz das richtige Maß für mich und die ande ren? – Überfordere ich meine Mitmenschen und mich mit meiner Power? – Beschneide ich möglicherweise ein Stück Freiheit für den anderen, weil ich meine, dass ich am besten weiß, was gut für ihn ist? – So oder ähnlich.
Mitmenschlichkeit und Selbstlosigkeit sind ganz sicher unverzichtbare Eigenschaften für ein harmonisches Zusammenleben. Sie können jedoch zur Falle werden, wenn sich dahinter Machtansprüche verbergen, die quasi über die Hintertür geltend gemacht werden: »Gib mal her, ich mach das schon.« Was so hilfsbereit klingt, kann aber auch Dominanz verraten, um andere abhängig zu machen. Es ist die Denke: »Ohne mich läuft’s ja sowieso schief und endet im Chaos.«
Eine andere beliebte Äußerung lautet: »Ist das der Dank, nach allem, was ich für dich getan habe?« Wer so die moralische Keule schwingt, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er wirklich selbstlos handelt oder aber seinen Machtgelüsten geschickt ein Mäntelchen umhängt …
Das geschilderte Verhalten ist natürlich auch bei vielen Männern anzutreffen. Doch Frauen sind im Allgemeinen fürsorglicher, und deshalb verpacken sie ihre Ego-Interessen in einer solch früh
eingeübten Tugend. Zu viel Fürsorge kann andere einengen und unfrei machen. Und wer zu oft »Opfer« bringt, läuft leicht Gefahr, sich selbst zu vergessen – die ureigenen Bedürfnisse, Ziele und Träume. Vermutlich hat die Seele zu diesem Zeitpunkt schon etliche Signale gesendet, die aber geflissentlich überhört wurden. Denn ein »Gutmensch« hat schließlich zu tun … Richtig aufwachen tun manche erst, wenn sie krank werden. Spätestens dann aber sollten für »Mutter Teresa« die Alarmglocken läuten und sie ihre eigenen Belange stärker in den Vordergrund stellen.
Mit dem Seelenschreiben können Sie sicherlich mehr über Ihre Beweggründe erfahren und über das, was durch Ihre Selbstlosigkeit vielleicht zu kurz kommt im Leben. Das aber verlangt zunächst eine Entscheidung: nämlich für sich selbst! Wenn Sie sich für unabkömmlich halten, in erster Linie für andere da sind und höchstens in zweiter oder dritter Linie für sich selbst, ist dies die wichtigste Voraussetzung für Veränderung und Selbstheilung. Sie beginnt mit dem Mut zum Andersdenken. Damit und mit Ihrer Intuition werden Sie viel über Ihren Lebenssinn herausfinden. Machen Sie sich auf, sich selbst wieder mehr Zuneigung zu gönnen. Lassen Sie Fürsorge walten – aber nicht nur für andere, sondern nun auch für sich selbst.
Kümmern Sie sich um sich!
Um es nochmals zu betonen: Es gibt keine allgemeinen Krankheiten. Jeder Mensch macht seine individuelle, persönliche Entwicklung. Da diese nie stehenbleibt, dürfen auch wir nicht stehenbleiben, sonst werden wir krank. Setzen wir unsere Entwicklung fort, sind wir wieder gesund (bis wir bei der nächsten Gelegenheit erneut unseren Weg verlieren). Je aufmerksamer wir die eigene Entwicklung hin zu unserem Gipfel des Glücks fördern, desto harmloser sind auch die Krankheiten (Kurskorrekturen), die wir zu erleiden haben. Wenn wir besonders aufmerksam werden, sterben wir gesund und fröhlich, denn wir freuen uns auf unser nächstes Werkzeug (den Körper), mit dem wir noch mal ganz andere Erfahrungen machen können, als mit unserem gegenwärtigen Werkzeug. Wir lieben neue Erfahrungen und wissen, dass wir mit einem männlichen Körper auch nur männliche Erfahrungen machen können. Will also ein Mann die Erfahrungen einer Frau machen, muss er seinen Körper verlassen. Und je genauer er sich seine nächste Erfahrung wünscht, desto leichter stirbt es sich.
Ich selbst zum Beispiel habe ganz bewusst keine Rente eingezahlt, weil ich mir keine Siechenzeit finanziere. Sobald mein derzeitiges Werkzeug Körper ausgedient hat, gebe ich es ab und kreiere mir ein neues gemäß meinen Wünschen. Beim letzten Mal hat der Wechsel schon sehr gut geklappt. Ich habe nur Schönes erlebt, sogar der Sturz vom Dach war letztlich WUNDER-bar. Denn ich war keine Sekunde ohne Bewusstsein und keine Sekunde depressiv. Auf die Diagnose »Rollstuhl lebenslänglich« habe ich gar nicht reagiert. Das haben mir zwar ein paar Leute übelgenommen, aber auch darauf reagierte ich nicht. Zwar wusste ich ja nie, wie es mit mir weitergehen würde, aber ich habe auch das bewusst offen gelassen. Und siehe da – nach einem Jahr konnte ich die Querschnittsklinik auf zwei Beinen verlassen und drehte nur noch sogenannte spirituelle Filme, wodurch ich selbst viele spirituelle Erfahrungen machen durfte. Bis zum heutigen Tag lebe ich von Bewusstseinsarbeit durch Filme, Seminare und Vorträge. Das war bereits meine Absicht bei meinem letzten Tod.
Und im nächsten Leben? Schauen wir mal …
Und Sie? Welche Entwicklung verlangt Ihre Krankheit, Ihr Problem (sagen wir doch besser »Projekt«) von Ihnen? Schreiben Sie auf, wann Sie das letzte Mal gemäß Ihrer Seele entschieden haben. Ihre Seele kennt Ihren gesamten Weg zum Gipfel Ihres Glücks. Folgen Sie jedoch Ihrer Seele nicht, wird sie Ihnen Botschaften schicken – und da ist es nur die Frage, wie schwerhörig Sie sind. So laut die Seele nach Ihnen rufen muss, so stark ist das Leid, das Sie erfahren. Also:
Hören Sie wieder auf Ihre Seele, um gesund zu werden. Was Sie finden werden, ist immer nur Ihres, Ihr ganz Eigenes. Egal wie viele andere Menschen (Wesen) in derselben Situation waren: Hier geht es nur um Ihre subjektive Wahrheit, und die muss geheilt werden. Verschwenden Sie keine Zeit mit allgemeinen Interpretationen und Deutungen.
Sobald Sie das heilen, was Sie persönlich verletzt hat, sind Sie wieder in der Liebe, das heißt in die harmonische Schwingung des Universums eingebettet.
Albert Einstein sagte: »Gott würfelt nicht.« Damit drückte er aus, dass es in diesem Universum keinen Zufall gibt. Das Gesetz von Ursache und Wirkung gilt universell und ausnahmslos. Niemand wird »zufällig« krank oder gerät zufällig in einen Unfall. Die Ursache Ihrer Krankheit liegt immer in einem bisher ungelösten Konflikt, der übrigens oft noch nicht einmal in diesem Leben stattgefunden zu haben braucht, sondern in einem früheren auftrat. Aber machen Sie sich keine Sorgen: Wenn Sie Ihrer Seele vertrauen, kommt dieser Konflikt über entsprechende innere Bilder ganz von allein wieder ins Bewusstsein.
Wir dürfen nun der Ratio nicht erlauben, sie wegzuwischen oder sie uns aus ideologischen Gründen zu verbieten. Natürlich kann es passieren – und leider sogar sehr oft –, dass wir die Ursache einer Wirkung nicht (sofort) erkennen. Deshalb aber zu behaupten, für das Phänomen (die Wirkung) gäbe es keine Ursache, ist Unsinn. Es muss dann eben so lange geforscht werden, bis wir auf die entscheidende Erkenntnis stoßen.
Auch Materialisten kennen und akzeptieren das Gesetz von Ursache und Wirkung, doch sie akzeptieren dabei keine geistigen Ursachen. Ihr Denken setzt erst ein, wenn sich bereits etwas materialisiert hat. Geistige Ursachen werden verneint oder in den Bereich der Spekulation verwiesen. Das materialistische Argument lautet, der eine habe ein besseres Immunsystem als der andere. »Immunsystem« ist im wissenschaftlichen Sinne aber eine ebenso unbeweisbare Kategorie wie »Seele«. Bei beiden Begriffen handelt es sich lediglich um Hypothesen. Für deren Evidenz stellt man eine Kausalität her, die sich selbst bestätigt, weil sie auf nichts fußt, was man mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen könnte. Es kommt also nicht darauf an, ob etwas objektiv existiert (so etwas gibt es ohnehin nicht), sondern nur darauf, ob der Begriff eine Struktur, und damit einen Handlungsspielraum bietet, mit dem eine bestimmte Entwicklung möglich ist.
Wie ich in diesem Buch bereits deutlich gemacht habe, bietet in der Entwicklung zur Heilung der Begriff »Seele« wesentlich mehr Möglichkeiten als der Begriff »Immunsystem«. Denn die Seele besitzt weitaus größere Fähigkeiten; außerdem fällt es leichter, mit der Seele zu kommunizieren als mit dem Immunsystem, weil die Seele sich gerne personalisieren lässt.
Als seelisches Wesen sind Sie Teil des Großen Geistes, demnach Teil des Universums oder Gott, also sind Sie ein göttliches Wesen. Wir alle sind es, und deshalb sind wir nicht getrennt von dem alles umfassenden Geist, auch dann nicht, wenn wir uns allein fühlen. Allein heißt nämlich, wir sind mit dem All ein, also allein. Auch wenn wir dem bisher Gesagten zustimmen: Unter Druck (Krankheit kann großen Druck ausüben) fallen wir meist in unser gewohntes, materialistisches Menschenbild zurück. Wir hoffen auf mechanische, biochemische Maßnahmen und schließlich verlangen wir (wieder) danach, in der Hoffnung, damit unser Leid zu lindern.
Um in Selbstverantwortung mit den Schmerzen und dem Leid umzugehen, wäre es zunächst wichtig, sich auch in einem solchen Zustand vollkommen klarzumachen, dass alles, was sich materialisiert, einen geistigen Ursprung hat. Um eigenständig und kompetent mit Schmerzen und Anomalien umzugehen, brauchen wir eine glaubhafte, überzeugende philosophische Grundlage, mit der wir uns auf geistigem Wege wieder aus dem Leid herausholen können.
Die Synapsen im Gehirn werden vom persönlichen Glaubenssystem gebildet. Solange dies nicht stark genug ist, bleibt auch die Synapsenbildung zögerlich, und auf die körperliche Wirkung der mentalen Arbeit wartet man vergeblich. Machen Sie sich also daran, den Kern Ihrer Überzeugung zu untersuchen. In der Kubymethode® geht es darum, dass Sie sich selbst zu Ihrem ersten Berater machen. Da niemand Sie besser kennt als Sie sich selbst, entwickeln Sie mit dieser Methode eine Systematik, mit der Sie an Ihr tiefstes Wissen über sich selbst gelangen. Für diese Systematik wird unter anderem der strukturgebende Begriff »Seele« verwandt, wie Sie ihn in diesem Buch nun schon kennengelernt haben.
Sobald Sie dieses strukturgebende Modell anerkennen und einsetzen, werden Sie merken, dass noch etwas anderes zum Selbstheilungsprozess gehört:
der Wille, jetzt und sofort gesünder, glücklicher leben zu wollen und dafür die Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig erkennen Sie damit auf hervorragende Weise Ihre eigene Kompetenz an. Solche Entschlüsse können in jeder Lage gefasst werden. Sie brauchen keine besonderen Umstände, auch dann nicht, wenn man sich bereits vollständig in die Hände der Materialisten gegeben hat.
Wie kann ein solcher Entschluss ausgedrückt werden? Einige Beispiele: Formulieren Sie, was Sie sein möchten: Sagen Sie es laut und schreiben Sie es auf. Sie können den Entschluss auch singen, statt ihn nur zu sprechen; Sie können ihn malen, statt ihn nur zu schreiben, und Sie können ihn tanzen, statt ihn nur zu singen: »Ich bin ein geistiges, mich selbst liebendes und selbst heilendes Wesen.« Mit einer solchen Affirmation geben Sie Ihrem Bewusstseinswandel einen Schubs, der Sie auf weitere Ideen bringt.
Noch mehr über die vielfältigen Möglichkeiten, mit seiner Seele zu kommunizieren, erfahren Sie im nächsten Kapitel.
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