Trauma-Awareness und PsychoEdukation TA-PE von Dr. Marion Koll-Krüsmann: "Wissen schützt vor Belastung - Informationen über mögliche Traumafolgen und Möglichkeiten Symptome zu bewältigen - Hilfreiches im Umgang mit geflüchteten Studentinnen und Studenten"
„Wir hatten eine Besprechung mit unseren internationalen Studierenden. Jemandem ist mit lautem Knall die Mineralwasserflasche umgefallen. Ein Student mit Fluchthintergrund ist aufgesprungen, hat sich zitternd unter den Tisch geworfen und dort versteckt. Danach war er wie apathisch und ziemlich verstört“, berichtet eine Teilnehmerin der iDA-Schulung zum Thema Trauma-Awareness im Rahmen des Sonderprogrammes „Beratung von Studienbewerber_Innen mit Fluchthintergrund“.
„Kann das so was gewesen sein wie ein Flashback oder diese Dissoziation, von der Sie gesprochen haben? Und was hilft denn in so einem Moment?“ Das waren weitere Fragen der Teilnehmerin, die nach der Schulung anmerkte, dass sie sich nun viel sicherer im Umgang mit dem Thema und den Studierenden, die sie betreut, fühle.
Ein Wissen über die Symptome einer Traumafolgestörung und die Möglichkeiten, diese zu reduzieren hilft im Umgang mit den Folgen extremer Ereignisse in zweierlei Hinsicht, zum einen den direkt betroffenen Studenten und Studentinnen, denn das erlernte Wissen kann an sie weiter vermittelt werden und so zur Symptomreduktion führen.
Hilfreich und unterstützend ist es für die Betroffenen auch, wenn das Umfeld versteht warum sie
ungewöhnlich, unverständlich oder stark belastet reagieren und möglicherweise auch andere Menschen mit ihren Reaktionen und Verhaltensweisen überfordern.
Weiß man, wie Symptome reduziert werden, kann dies unter Umständen auch den Betroffenen bei der Bewältigung der Reaktionen gezielter helfen. Zum anderen werden aber auch diejenigen gestärkt, die mit traumatisierten Menschen umgehen, diese beraten, unterstützen, betreuen, behandeln oder als Einsatzkräfte unmittelbar am Ort des Ereignisses retten und versorgen. Wissen schützt vor Belastung, so zeigt es ein Forschungsergebnis in einer Studie mit Einsatzkräften der Feuerwehr (Krüsmann, 2012).
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