Deepfake Von nun an kannst DU nicht mehr davon ausgehen, dass das, was DU in einem Video siehst oder hörst, wirklich so passiert ist. Oder dass dein Bekannter am Telefon, dessen Stimme DU wirklich erkennst, wirklich der ist, der diese Aussagen macht.

 

 

 

Als „Deepfake“ werden realistisch wirkende Bild-, Audio oder Videomaterialien bezeichnet, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz manipuliert wurden. Dabei kommen in erster Linie Verfahren aus dem Machine Learning zum Einsatz, speziell dem Deep Learning.

 

Dadurch leitet sich auch der Name ab: Deepfake ist eine Kombination der englischen Wörter „Deep Learning“ und „Fake“ und wurde erstmals 2017 geprägt.

Geschichte

Die folgenden Meilensteine zeigen einschlägige Ereignisse im Bereich der Deepfakes: Bereits im Jahr 1997 wurde ein wissenschaftliches Paper zum Thema „Video Rewrite“ veröffentlicht, welches Videomaterial einer sprechenden Person modifiziert, in dem es die Person beim Sprechen einer anderen Tonspur zeigt. Grundlage zur vollständigen automatischen Animation der Gesichter war hierbei maschinelles Lernen.

2016 wurde ein weiteres Paper veröffentlicht, welches es ermöglicht, in Echtzeit die Mimiken eines Gesichts auf eine Person in einem Video zu animieren. Ein Jahr darauf folgte dann die Veröffentlichung eines Programms, bei dem der ehemalige Präsident der USA Barack Obama per Deepfake dargestellt wurde. Hierbei ist deutlich ein Qualitätssprung in der Entwicklung zu erkennen und erste Medien fingen an Deepfakes genauer zu betrachten, um auch auf mögliche Gefahren hinzuweisen.

 

Folglich gab es auch die ersten Deepfakes im privaten Bereich. Ein Nutzer namens „deepfakes“ hat im Dezember 2017 auf der Social-News-Plattform Reddit diverse, eigens erstellte Pornovideos, hochgeladen. In diesen Videos wurden Gesichter von Pornostars mit denen von Scarlett Johansson, Taylor Swift und der Wonder Woman Darstellerin Gal Gadot ausgetauscht.

 

Anfang 2018 folgte daraufhin mit FakeApp eine Desktop Anwendung, die Deepfakes relativ benutzerfreundlich Privatpersonen zugänglich machte. Hierbei wird das Gesicht in einem Video ausgetauscht. Kurze Zeit später folgte dann auch die Bereitstellung von DeepFaceLab, einer Anwendung, die nach eigenen Angaben mehr als 95% des im Internet veröffentlichten Deepfake Materials zu verantworten hat.

 

2019 wurde die Technologie nochmals weiterentwickelt. In einer Kooperation von Samsung mit den Wissenschaftlern des Skolkovo Institute of Science and Technology ist es ihnen gelungen, eine Verfahrensweise zu entwickeln Deepfakes auf Grundlage eines einzigen Eingabebildes zu erstellen. Während dies bei einem Test mit der „Mona Lisa“ relativ realistisch aussieht, ist es allerdings bei anderem Testmaterial nicht ganz so realistisch. Dies kann allerdings mit deutlich weniger Eingabematerial, als bei früheren Technikständen, verbessert werden.