Plan B: SOS Dürre-Alarm Deutschland ist eigentlich kein trockenes Land. Doch der Regen fällt oft nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Kluge Köpfe suchen nach Wegen, das wertvolle Nass aus Himmel und Erde zu bewahren – für die Äcker, für das Klima und sogar unsere Toiletten.
Die Brandenburgerin Maria Giménez ist fest entschlossen, ihre Äcker so wenig wie möglich künstlich zu bewässern. „Wenn wir so weitermachen, führt das direkt in die Katastrophe“, sagt Giménez. „Dann haben wir unser Grundwasser bald aufgebraucht, und nichts wächst mehr. Wir müssen jetzt den Schalter umlegen und unsere Landwirtschaft nachhaltig reformieren.“ Und genau das tut sie auf ihrem Hof in Märkisch Wilmersdorf – 320 Hektar ausgetrocknete „Brandenburger Steppe.“
Ihr großer Plan: Agroforstwirtschaft. Sie pflanzt Bäume auf ihren Äckern. Die sollen das Wasser im Boden halten und einen kühlenden Effekt auf die Landschaft haben. „Die beste Bewässerung baut man nicht, die pflanzt man“, sagt die Biobäuerin. Zwischen ihren Bäumen weiden 26 Hochlandrinder und versorgen den Boden mit natürlichem Dünger. „Wenn ich ein intaktes Bodenleben habe, dann kann die Erde viel mehr Wasser speichern und Dürrezeiten besser überstehen“, sagt die Pionierin, die mit ihrem Gemüse sogar Berliner Sterne-Restaurants beliefert.
In Dürresommern haben Waldbrände leichtes Spiel. Die meterhohen Flammen richten enormen Schaden an. Neben der Gefahr für Mensch und Tier sind sie auch für den CO2-Gehalt in der Atmosphäre eine Katastrophe. Alexander Held weiß, wie Bäume vor Bränden geschützt werden können: mit Feuer. Er brennt trockene Gräser, Sträucher und Büsche gezielt ab. So findet das Feuer weniger Nahrung und kann sich nicht so leicht im Wald ausbreiten. Außerdem entsteht Platz: für jungen, hitzeresistenteren Mischwald anstelle der anfälligen Monokulturen. Der Experte für Feuerökologie gibt sein Wissen auf einem internationalen Workshop für präventives Abbrennen in Portugal weiter. Denn in ganz Europa werden Waldbrände zu einer wachsenden Bedrohung.
Wenn Judith Breuer im Bad den Abspülknopf drückt, hört man kein Wasser rauschen, sondern nur ein Saugen. Sie hat zu Hause eine Vakuumtoilette wie im Flugzeug. „Am Anfang war das schon komisch und etwas laut“, sagt die junge Mutter. Mittlerweile aber hat sich die Familie daran gewöhnt und ist stolz auf ihren Beitrag zum Umweltschutz. Wasser sparen, das ist das große Thema in ihrem Hamburger Wohnquartier Jenfelder Au. Nicht einen Tropfen Wasser zu vergeuden, sondern so viel wie möglich im Kreislauf wiederzuverwenden – das ist die Vision des „HAMBURGER WATER Cycles“. Pro Tag ließen sich so in einer Großstadt wie Hamburg 54 Millionen Liter Trinkwasser sparen.
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