Plan B: Zum Schutz der Regenwälder Der ungebremste Ausbau der Plantagen bedroht die Artenvielfalt auf der Erde und schadet dem Klima. Doch Alternativen könnten den Raubbau an der Natur jetzt beenden. Wie mit Ölen, gewonnen aus Abfällen und Palmöl, für die kein Baum mehr gefällt werden muss.
Tag für Tag bleiben jede Menge Brötchen und Brote in den Bäckerei-Auslagen liegen, so auch bei Bäcker- und Konditormeister Ludovic Gerboin im bayerischen Moosinning. Doch was damit tun? Durch einen Zufall lernt er Thomas Brück kennen, Professor für synthetische Biotechnologie an der Uni München. Der sucht dringend nach einem Rohstoff, um einen Palmölersatz zu kreieren. Und so wird nach langer Tüftelei aus altem Brot eine Alternative zum Palmöl: das Hefeöl. Dafür röstet und schreddert Bäcker Gerboin sein trockenes Brot, danach wird es in einem speziellen Verfahren fermentiert. „Unser Hefeöl ist haltbarer als Palmöl und kann bis zu 60-mal wiederverwendet werden“, weiß Thomas Brück.
Im indonesischen Teil der Insel Borneo ernährt Kleinbäuerin Sulastri Rahmawati mit ihrer Palmölplantage ihre sechsköpfige Familie: „Ohne Palmöl können wir nicht leben.“ Wie sie sind weltweit Millionen Menschen abhängig von der Superpflanze. Denn die Palme hat einen immensen Flächenertrag, der dadurch die steigende Nachfrage nach Pflanzenfetten decken kann. Als Teil einer Kooperative kultiviert sie seit 20 Jahren Ölpalmen. Bisher wurde dafür der Regenwald gerodet, Pestizide und Kunstdünger kamen zum Einsatz. Doch nun geht die Kooperative neue Wege: Sie will dauerhaft nachhaltig produzieren und soziale Standards schaffen.
Auch wenn Ölpalmen nachhaltig angebaut werden, fallen auf den Feldern riesige Mengen Ernteabfälle an. Der Rheingauer Unternehmer Markus Matuschka von Greiffenclau hat mit thailändischen Partnern ein Verfahren entwickelt, um aus den leeren Obsttrauben der Ölpalme einen neuen Rohstoff herzustellen, der Holz und Papier ersetzen kann.
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