DgB-Teil1: Die Presse Das Instrument des Regierens ist das wichtigste politische Problem, mit dem menschliche Gemeinschaften konfrontiert sind. Sogar Konflikte innerhalb der Familie sind oft ein Resultat dieses Problems. Seit dem Entstehen der modernen Gesellschaften ist dieses Problem ein sehr ernstes geworden.
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Die natürliche Person hat die Freiheit, sich auszudrücken und dies sogar, wenn sie verrückt ist und sich irrational verhält, um ihren Wahnsinn auszudrücken. Der korporativen, zu einer Gruppe gehörenden Person steht es frei, die Identität der Gruppe zum Ausdruck zu bringen. In diesen Fällen repräsentiert erstere nur sich selbst, und letztere repräsentiert nicht mehr als die Gruppe der natürlichen Personen, der sie als korporative Person angehört.
Die Gesellschaft besteht aus vielen natürlichen und vielen korporativen Personen. Wenn sich, beispielsweise, eine Person auf irrationale Weise ausdrückt, bedeutet das daher nicht, dass die anderen Personen der Gesellschaft auch wahnsinnig sind. Wenn sich eine natürliche Person äußert, bringt sie sich nur selbst zum Ausdruck, und wenn sich eine korporativ Person äußert, bringt sie nur die Interessen oder die Standpunkte von Personen zum Ausdruck, die die Gruppe bilden, der sie angehört. Eine Firma, die Tabak produziert und verkauft, bringt zum Beispiel nur die Interessen derer zum Ausdruck, die zu dieser Firma gehören, d.h. von denen, die von der Produktion oder dem Verkauf von Tabak profilieren, obwohl das schlecht für die Gesundheit von anderen ist.
Demokratie bedeutet Herrschaft des Volkes und nicht Meinungsäußerung des Volkes
Die Presse ist ein Ausdrucksmittel der Gesellschaft, kein Ausdrucksmittel einer natürlichen oder einer korporativen Person. Aus logischer und demokratischer Sicht kann sie deshalb nicht das Eigentum einer dieser Personen sein.
jede Zeitung, die das Eigentum eines Einzelnen ist, gehört diesem Einzelnen und bringt nur seinen Standpunkt zum Ausdruck. Behauptungen, dass Zeitungen die öffentliche Meinung repräsentieren, entbehren jeder Grundlage, weil sie in Wirklichkeit den Standpunkt einer natürlichen Person zum Ausdruck bringen. Aus demokratischer Sicht sollte es einer natürlichen Person nicht erlaubt werden, irgendwelche Mittel der Publikation oder Information zu besitzen. Sie hat jedoch das Naturrecht, sich durch alle beliebigen Mittel auszudrücken, und sei es auch nur, um auf irrationale Weise ihren Wahnsinn unter Beweis zu stellen. Jede von einem Handelsverband oder einer Handelskammer herausgegebene Zeitschrift ist nur ein Ausdrucksmittel für diese spezielle gesellschaftliche Gruppe. Sie vertritt ihren eigenen Standpunkt und nicht die Sichtweise der Öffentlichen Meinung. Das gilt auch für alle anderen korporativen und natürlichen Personen in der Gesellschaft. Die demokratische Presse ist jene, die von einem alle Kategorien der Gesellschaft umfassenden Volkskomitee herausgegeben wird. Nur in diesem Fall, und in keinem anderen, ist die Presse oder irgendein anderes Informationsmedium ein Ausdrucksmittel der ganzen Gesellschaft und ein Träger des Standpunkts ihrer Kategorien, und deshalb ist diese Presse oder dieses Informationsmedium tatsächlich demokratisch.
Wenn die Ärztekammer eine Zeitschrift herausgibt, muss sich diese mit reinen Gesundheitsfragen beschäftigen. Das Entsprechende lässt sich auch auf die anderen Kategorien anwenden. Die natürliche Person hat nur das Recht, ihre eigene Meinung zum Ausdruck zu bringen, und aus demokratischer Sicht ist sie nicht berechtigt, die Meinung von sonst irgendjemandem zum Ausdruck zu bringen. Auf diese Weise lässt sich das, was als das Problem der Pressefreiheit in der Welt bezeichnet wird, radikal und demokratisch lösen. Das noch weiter fortbestehende Problem der Pressefreiheit in der heutigen Welt ist generell das Produkt des Problems der Demokratie. Es kann nicht gelöst werden, wenn nicht die gesamte Krise der Demokratie in der ganzen Gesellschaft gelöst wird. Nur die Dritte Universaltheorie kann das komplexe Problem der Demokratie lösen.
Dieser Theorie zufolge ist das demokratische System ein geschlossenes Gebilde, das fest auf den Grundlagen der Basisvolkskongresse, der Volkskomitees und der Berufsverbände ruht. Diese kommen alle im Allgemeinen Volkskongress zusammen. Es gibt überhaupt kein anderes Konzept für eine echte demokratische Gesellschaft.
Das Zeitalter der Massen, das mit großer Geschwindigkeit auf uns zukommt und schließlich das Zeitalter der Republiken ablösen wird, bringt die Gefühle in Aufruhr und blendet die Augen. So sehr dieses Zeitalter freudig die wahre Freiheit der Massen und ihre glückliche Befreiung von den Fesseln der Instrumente der Regierung ankündigt, so sehr warnt es auch vor dem Heraufziehen eines Zeitalters der Anarchie und der Demagogie, falls die neue Demokratie, also die Autorität des Volkes, einen Rückfall in alte Zeiten erleidet und die Autorität des Einzelnen, der Klasse, der Sekte oder der Partei wieder vorherrschend wird.
Theoretisch ist das die echte Demokratie. Aber realistisch gesehen herrschen immer die Starken, d.h., der stärkere Teil der Gesellschaft ist derjenige, der herrscht.
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