DgB-Teil2: Die Ökonomische Grundlage der Dritten Universaltheorie Das Instrument des Regierens ist das wichtigste politische Problem, mit dem menschliche Gemeinschaften konfrontiert sind. Sogar Konflikte innerhalb der Familie sind oft ein Resultat dieses Problems. Seit dem Entstehen der modernen Gesellschaften ist dieses Problem ein sehr ernstes geworden.
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Teil 2
Die Lösung des ökonomischen Problems – ››Sozialismus« –
Die Ökonomische Grundlage der Dritten Universaltheorie
Es haben wichtige historische Entwicklungen stattgefunden, die dazu beitragen, das Problem der Arbeit und der Löhne zu lösen, d.h., die Beziehung zwischen den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern, zwischen den Produzierenden und den Besitzenden, auf eine neue Grundlage zu stellen. Zu diesen Entwicklungen gehören genau festgelegte Arbeitszeiten, bezahlte Überstunden, verschiedene Arten von Urlaub, Mindestlöhne, Gewinnbeteiligung und Mitbestimmung. Außerdem wurde die willkürliche Kündigung für ungesetzlich erklärt und es gibt soziale Sicherungsgarantien, dazu das Streikrecht und was sonst noch an Bestimmungen in fast jedem modernen Arbeitsrecht zu finden ist. Von nicht geringerer Bedeutung ist der Wandel auf dem Gebiet der Besitzverhältnisse, wie etwa das Entstehen von Systemen, die das Einkommen begrenzen oder den Privatbesitz für unrechtmäfšig erklären und ihn dem Staat übertragen.
Partner, nicht Lohnempfänger
Trotz all dieser nicht unerheblichen Entwicklungen in der Geschichte des ökonomischen Problems besteht das Problem im Grunde doch weiter fort. Die Modifizierungen, Verbesserungen, Bestimmungen und anderen Maßnahmen haben das Problem dadurch, dass sie den Arbeitern viele Vorteile gebracht haben, weniger dringend gemacht als in den vergangenen Jahrhunderten. Und doch ist das Ökonomische Problem nicht gelöst. Alle Anstrengungen, die sich auf die Besitzverhältnisse konzentrieren, haben das Problem der Produzierenden nicht gelöst. Diese sind noch immer Lohnempfänger, und das gilt sogar dann, wenn das Eigentum von der extremen Rechten auf die extreme Linke übertragen wurde oder wenn es irgendwo in die Mitte transferiert wurde.
Versuche, die Bezahlung zu verbessern, sind genauso wichtig wie jene, die zu einer Übertragung von Eigentum führen. Von den Arbeitern erhaltene, gesetzlich garantierte und von den Gewerkschaften geschützte Zuwendungen sind alles, was bei dem Versuch erreicht wurde, das Problem der gerechten Bezahlung anzugeben. Die harten Lebensbedingungen der Produzierenden unmittelbar nach der Industriellen Revolution haben dadurch einen Wandel erfahren, und im Lauf der Zeit haben Arbeiter, Techniker und Verwaltungsangestellte vorher unerreichbare Rechte erhalten. Doch tatsächlich besteht
das ökonomische Problem weiter fort.
Diese auf die Löhne beschränkten Bemühungen waren bestimmt alles andere als eine Lösung. Es ist ein künstlicher, lediglich auf Reformen ausgerichteter Versuch, ist mehr Wohltätigkeit als eine Anerkennung der Rechte der Arbeiter. Warum gibt man den Arbeitnehmern Löhne? Weil sie zum Vorteil anderer, die sie dafür anheuern, dass sie ein bestimmtes Produkt herstellen, einen Produktionsprozess durchführen. In diesem Fall verbrauchen sie das von ihnen Produzierte nicht selbst, sie sind vielmehr verpflichtet, es gegen einen Lohn abzugeben. Gefecht ist:
Derjenige, der produziert, ist auch derjenige, der konsumiert. Lohnempfänger sind eine Art von Sklave, unabhängig davon, wie sehr sich die Bezahlung verbessert haben mag.
Der Lohnempfänger ist wie ein Sklave des Herrn, der ihn anstellt. Er ist sogar ein Sklave auf Zeit, weil die Sklaverei so lange dauert, wie er für den vom Arbeitgeber erhaltenen Lohn arbeitet, egal, ob Letzterer ein Einzelner oder ein Staat ist. Die Beziehung der Arbeiter zum Eigentümer der Produktionsstätte ist, was ihre eigenen Interessen angeht, immer dieselbe Unter allen jetzt auf der Welt vorherrschenden Bedingungen sind sie Lohnempfänger, auch wenn die Eigentumsverhältnisse variieren von der Rechten bis zur Linken. Auch die öffentliche Wirtschaftseinrichtung gibt den Arbeitern nur Löhne und soziale Zuwendungen, und diese unterscheiden sich nicht von den wohltätigen Gaben, die den Arbeitern von den Reichen, den Eigentümern der privaten Wirtschaftsunternehmen, gewährt werden.
Der Einwand, dass im Fall des öffentlichen Eigentums das Einkommen wieder zur Gesellschaft zurückkehrt, also auch zu den Arbeitern, im Gegensatz zum Fall der Privatunternehmen, wo das Einkommen nur zum Eigentümer zurückkehrt, ist berechtigt. Das stimmt aber nur unter der Voraussetzung, dass wir die Interessen der Gesellschaft im Allgemeinen in Erwägung ziehen anstatt der Interessen der Arbeiter im Besonderen, und ferner vorausgesetzt, dass wir annehmen, dass die politische, den Besitz monopolisierende Autorität die Autorität des ganzen Volkes ist, das heißt, die Autorität des Volkes in seiner Gesamtheit, ausgeübt durch die Volkskongresse, Volkskomitees und Berufsverbände und nicht etwa die Autorität einer Klasse, einer Partei, einer Gruppe von Parteien, einer Sekte, einer Familie, eines Stammes, eines Einzelnen oder irgendeiner anderen repräsentativen Autorität. Das jedoch, was die Arbeiter hinsichtlich ihrer eigenen Interessen in Empfang nehmen, in Form von Löhnen, Gewinnbeteiligungen oder sozialen Zuwendungen, ist dasselbe wie das, was die Arbeiter des Privatunternehmens erhalten. Das heißt, die Arbeiter sowohl in privaten wie in öffentlichen Einrichtungen sind gleichermaßen Lohnempfänger, auch wenn es verschiedene Eigentümer gibt. Folglich hat der Wechsel der Eigentumsverhältnisse von einer Form zur anderen nichts zur Lösung des Problems beigetragen, dass die Arbeiter keinen direkten Anspruch auf das von ihnen Produzierte haben, sondern nur auf dem Umweg über die Gesellschaft oder über das verdiente Geld. Der Beweis dafür ist, dass die Produzierenden trotz des Wechsels in den Besitzverhältnissen noch immer Lohnempfänger sind.
Letztendlich besteht die Lösung darin, das Lohnsystem abzuschaffen, den Menschen von dieser Art von Leibeigenschaft zu befreien und zum Naturgesetz zurückzukehren, das vor dem Entstehen von Klassen, Regierungssystemen und von vom Menschen gemachten Gesetzen die Beziehungen definiert hat. Die natürlichen Regeln sind hinsichtlich der menschlichen Beziehungen das Maß, das Bezugssystem und der einzig richtige Weg.
Das Naturgesetz hat zu einem natürlichen, auf der Gleichberechtigung der ökonomischen Produktionsfaktoren beruhenden Sozialismus geführt und hat unter den Individuen einen fast der natürlichen Produktion entsprechenden Konsum verursacht. Aber die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und die Tatsache, dass Einzelne mehr vom allgemeinen Reichtum besitzen, als sie brauchen, sind eine offensichtliche Abkehr vom Naturgesetz und der Beginn von Verzerrung und Verfall im Leben der menschlichen Gemeinschaft. Sie sind der Beginn des Entstehens einer Ausbeutergesellschaft.
Wenn wir die ökonomischen Produktionsfaktoren analysieren, von uralten Zeiten bis jetzt, stellen wir immer fest, dass sie aus diesen Grundelementen bestehen: Rohmaterialien, ein Produktionselement und ein Produzierender. Das Naturgesetz der Gleichheit und Ausgeglichenheit besteht darin, dass jeder dieser Faktoren einen Anteil an der Produktion hat, denn wenn einer von ihnen herausgenommen wird, gibt es keine Produktion mehr. jeder Faktor spielt im Produktionsprozess eine entscheidende Rolle, und ohne ihn kommt die Produktion zum Stillstand. Solange jeder Faktor essentiell und fundamental ist, sind sie alle gleichwertig in ihrem essentiellen Charakter innerhalb des Produktionsprozesses. Deshalb sollten sie auch gleichberechtigt sein, was ihren Anspruch auf das betrifft, was produziert wird. Das Überhandnehmen eines Faktors auf Kosten eines anderen steht im Widerspruch zum natürlichen Gleichheitsgesetz und ist ein Angriff auf die Rechte der anderen. jeder Faktor hat also seinen Anteil, unabhängig von der Anzahl der Faktoren. Wenn wir einen Produktionsprozess finden, der von nur zwei Faktoren ausgeführt werden kann, soll jeder dieser Faktoren die Hälfte der Produktion haben. Wenn er von drei Faktoren ausgeführt wird, soll jeder ein Drittel der Produktion haben user. …
Wenn wir dieses Naturgesetz sowohl auf uralte wie auf moderne Zustände anwenden, finden wir Folgendes:
Im Stadium der manuellen Produktion waren die Rohstoffe und der Mensch als Produzierender am Produktionsprozess beteiligt. Später trat ein Produktionsinstrument zwischen diese beiden, und der Mensch verwendete es im Produktionsprozess. Das Tier kann man hierbei als ein Beispiel für das Produktionsinstrument betrachten, etwa als Krafteinheit. Dieses Instrument entwickelte sich dann weiter, und die Maschine ersetzte das Tier. Die Rohstoffe wurden mehr und vielfältiger, reichten bald von billigen und einfachen zu wertvollen und komplexen Materialien. Dementsprechend entwickelte sich der Mensch vom einfachen Arbeiter zum Techniker und zum Ingenieur, und man begann, eine große Anzahl von Arbeitern durch einige wenige Techniker zu ersetzen. Obwohl sich die Produktionsfaktoren quantitativ wie qualitativ geändert haben, ist die grundlegende Rolle jedes Faktors gleich geblieben. Das Eisenerz zum Beispiel, also einer der Produktionsfaktoren, sowohl in der Vergangenheit wie in der Gegenwart, wurde mit primitiven Mitteln vom Schmied bearbeitet, um ein Messer herzustellen, eine Axt oder einen Speer etc. Dasselbe Eisenerz wird jetzt in grofšen Öfen geschmolzen, und dann stellen Ingenieure und Techniker Maschinen, Motoren und alle Arten von Fahrzeugen aus ihm her. Das Tier – das Pferd, der Maulesel oder das Kamel und dergleichen -, das einer der Produktionsfaktoren war, hat man jetzt durch die riesengrofše Fabrik und riesige Maschinen ersetzt. Aus den Produktionsmitteln, die früher einmal primitive Werkzeuge waren, sind jetzt hoch entwickelte technische Gerätschaften geworden. Die wichtigsten natürlichen Produktionsfaktoren sind im Grunde stabil geblieben, trotz der großen Weiterentwicklung. Diese grundlegende Stabilität der Produktionsfaktoren macht das Naturgesetz solide und verlässlich. Nach dem Scheitern aller vorherigen Versuche in der Geschichte, die das Naturgesetz nicht beachteten, ist es unvermeidlich, zu diesem zurückzukehren, um endlich das ökonomische Problem zu lösen.
Frühere historische Theorien näherten sich dem Problem entweder nur von der Seite des Besitzes eines der Produktionsfaktoren, oder nur von der Seite der für das Produzieren bezahlten Löhne. Das wirkliche Problem, nämlich das Problem der Produktion selbst, hat man dadurch nicht gelöst. Das wichtigste Merkmal der heute in der Welt vorherrschenden Wirtschaftssysteme ist deshalb das Lohnsystem, das den Arbeiter aller Rechte an dem beraubt, was er hergestellt hat, unabhängig davon, ob es nun im öffentlichen Auftrag oder für ein privates Unternehmen produziert wurde.
Das Industrieunternehmen basiert auf Rohstoffen, Maschinen und Arbeitern. Die Produktion ist das Ergebnis des Gebrauchs, den die Arbeiter von den Maschinen in der Fabrik machen, um die Rohstoffe zu veredeln. Die herzustellenden Waren durchlaufen somit einen Produktionsprozess, der ohne die Rohstoffe, die Fabrik und die Arbeiter nicht möglich wäre. Wenn wir also die Rohstoffe wegnehmen, kann die Fabrik nichts herstellen; wenn wir die Fabrik wegnehmen, werden die Rohstoffe nicht bearbeitet; und wenn wir die Arbeiter wegnehmen, steht die Fabrik still. Die drei Faktoren sind für den Produktionsprozess gleich wichtig. Ohne diese drei Faktoren gibt es keine Produktion. Jeder einzelne dieser drei Faktoren kann den Produktionsprozess für sich allein nicht durchführen. Sogar zwei dieser Faktoren können ihn nicht durchführen. Das Naturgesetz erfordert in diesem Fall, dass die Anteile der drei Faktoren an der Produktion gleich sind, d.h., dass das, was von einer solchen Fabrik produziert wird, in drei gleiche Teile geteilt wird, ein Teil für jeden Produktionsfaktor. Wichtig ist nicht nur die Fabrik; wichtig sind auch diejenigen, die das von ihr Hergestellte verbrauchen.
Dasselbe gilt für den landwirtschaftlichen Produktionsprozess. Der Prozess, an dem nur der Mensch und das Land beteiligt sind, ohne einen dritten Faktor (das Instrument), ist genau gleich mit dem manuellen Prozess der Industrieproduktion. Hier wird das Produzierte, entsprechend der Zahl der Produktionsfaktoren, nur in zwei Anteile geteilt. Aber wenn eine landwirtschaftliche Maschine oder etwas Ähnliches verwendet wird, wird das Produkt in drei Teile geteilt: in den Anteil des Landes, den Anteil des Bauern und den Anteil des im landwirtschaftlichen Prozess verwendeten Instruments.
So wird ein sozialistisches System etabliert, dem alle Produktionsprozesse unterworfen sind, in Analogie zu diesem Naturgesetz.
Die Produzenten sind die Arbeiter. Wir nennen sie ››Produzenten<<, weil Worte wie ››Arbeiter<< oder ››Angestellte« nicht länger anwendbar sind. Der Grund dafür ist der, dass sich die Arbeiterschaft gerade, soweit es die traditionelle Definition betrifft, sowohl quantitativ wie qualitativ verändert. Die Arbeiterklasse wird immer kleiner, je mehr sich die Wissenschaft und die Maschinen fortentwickeln.
Schwere Arbeiten, die früher von einer Anzahl von Arbeitern ausgeführt werden mussten, übernimmt heute eine Maschine. Die Bedienung einer Maschine erfordert eine kleinere Zahl von Arbeitern. Das ist die quantitative Veränderung der Arbeiterschaft, wohingegen die qualitative Veränderung das Ersetzen der rein körperlichen Arbeitskraft durch eine technische Fertigkeit erforderlich machte.
Eine Kraft, die ganz und gar mit dem Produzieren beschäftigt ist, ist jetzt einer der Produktionsfaktoren geworden. Als Resultat dieser Entwicklungen haben sich die Arbeiter von einer Vielzahl unwissender Schwerarbeiter zu einer begrenzten Zahl von Technikern, Ingenieuren und Wissenschaftlern gewandelt. Konsequenterweise werden deshalb auch die Gewerkschaften verschwinden, um durch die Berufsverbände der Techniker ersetzt zu werden, weil die wissenschaftliche Entwicklung ein unwiderruflicher Gewinn für die Menschheit ist. Durch eine solche wissenschaftliche Entwicklung wird der Analphabetismus ausgemerzt werden, und der gewöhnliche Arbeiter wird als ein temporäres Phänomen nach und nach verschwinden. Der Mensch jedoch wird, in seiner neuen Gestalt, immer ein wesentlicher Faktor im Produktionsprozess bleiben.
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