Meditation

Mit dem Zwei-Geist-Modell des Menschen ist Meditation zu verstehen als eine Stummschaltung des ICHs. Es ist aber kein Stillstand des ICHs. Das ICH sendet keine Entscheidung, kein Wollen mehr an den KÖRPER, außer dass es bereit ist, Nachrichten vom KÖRPER zu empfangen.

Das ICH gibt die Führung des Seins gewollt an den KÖRPER ab. Das ICH lauscht nur noch auf Mitteilungen des KÖRPERS, die möglichst nicht von Anforderungen des ICHs ausgelöst wurden.

Für diesen Zustand muss das ICH einen reizarmen Zustand erreichen, bei dem der KÖRPER möglichst keine Entscheidung vom ICH anfordert. Auch die ständig beim ICH eingehenden Informationen über den Zustand des Körpers müssen weitgehend vermieden werden (Jucken, Hunger, Durst, Schmerz, usw.)

Dieser Zustand kann nur schwer erreicht werden, wenn unerledigte Konflikte mit einer hohen emotionalen Priorität im Hintergrund schwelen. Diese würden vom KÖRPER dem ICH immer wieder zu Bewusstsein gebracht werden und Entscheidungen fordern.

Bei einer Meditation versucht das ICH dem KÖRPER zuzuhören ohne Anforderungen zu stellen. Das ICH lauscht damit auf sein eigenes Leben. Wir bekommen hilfreiche Hinweise, wenn notwendig.

Der amerikanische Neurotheologe Andrew Newberg hat die Gehirne meditierender Buddhistenmönche untersucht. Im Labor meditierten die Mönche im Lotussitz. Wenn der Buddhist im Übergang zur tiefen Versenkung war, zog dieser noch an einer Schnur.

Aus einem Nebenraum erschien dann Dr. Newberg und injizierte dem Mönch eine radioaktive Substanz, die sich besonders an den aktiven Hirnzellen anlagert. Anschließend wurde der Buddhist in einen Computertomographen geschoben und es wurden dreidimensionale Bilder seines Gehirns gemacht, die mit Hilfe des Computers ausgewertet werden können.

Die Auswertung der Ergebnisse zeigte eine Minderaktivierung im Parietallappen. Im Parietallappen unterscheidet man drei Bereiche. Der vordere Bereich ist an Körperempfindungen beteiligt. Der obere Bereich ist wichtig bei der visuellen Steuerung und bei Bewegungen sowie zur Erkennung von Reizen im betrachterbezogenen Raum, und für räumliche Aufmerksamkeit. Der untere Bereich wird für quasi-räumliches Denken eingesetzt, wie Rechnen und Lesen.

Man fand auch heraus, dass sich die Hirnstromtätigkeit bei der Meditation im Gleichgewicht zwischen beiden Gehirnhälften befindet. Die EEG Muster der beiden Hälften koordinieren sich in Bezug auf die Frequenz und die Wellen korrelieren immer stärker.