IZ: 8.3 Unsere Mission als »Erd-Sonden«

Unsere Fernsehgerät-Analogie ist zwar nützlich, aber nicht ganz umfassend, weil ein Fernseher nur ein Abspielgerät ist. Im Verlauf unseres Lebens verändern wir jedoch un­sere Umwelt, schon allein durch unser Dasein. Eine vollständigere Analogie würde viel­leicht darin bestehen, uns mit den beiden Mars-Rovern der NASA, »Spirit« und »Op­portunity« zu vergleichen: Wir Menschen können zwar bisher nicht selber zum Mars fliegen, aber wir möchten gerne wissen, wie es dort ist. Also schicken wir maschinelle Forscher hoch.

 

Obgleich diese Mars-Rover einem Menschen nicht ähnlich sehen, haben sie vergleichbare Funktionen und Fertigkeiten: Mit ihren Kameras »sehen« sie den Pla­neten, mit Schwingungsdetektoren »hören« sie, mit chemischen Sensoren »schmecken« sie und so weiter. Durch all diese Geräte können diese Landeroboter den Mars ein we­nig so wie ein Mensch erfahren.

 

Doch schauen wir uns diese Roboter ein bißchen genauer an. Sie haben Antennen (Re­zeptoren), die dazu dienen, Sendesignale von Menschen auf der Erde zu empfangen. Die NASA-Bodenstation sendet Informationen, die dem Roboter sagen, was er tun soll.

 

Doch auch der Roboter schickt Signale über seine Erfahrungen auf dem Mars zurück zur Erde. Das Lernen findet also auf beiden Seiten statt. Die NASA-Ingenieure interpre­tieren die Informationen des Roboters und können dann unter anderem dem Roboter wieder neue Anweisungen geben, wie er sich besser auf dem Mars zurechtfinden kann.

 

Sie und ich, wir sind wie »Erd-Sonden«, die von einem Ingenieur aus der uns umgeben­den geistigen Welt Informationen empfangen. Während unseres Lebens auf Erden sen­den wir unsere Erfahrungen zurück an den Sender, unseren höheren Geist. Die Art, wie Sie Ihr Leben führen, beeinflußt also die Art Ihres »Selbst«. Diese Interaktion ähnelt dem Gesetz des Karma.

 

Wenn wir das begreifen, müssen wir uns um unser Leben hier auf diesem Planeten kümmern, denn Bedeutung und Wirkung unseres Lebens überdau­ern unseren Körper. Was wir im Verlauf unseres Lebens tun, kann später auf uns zu­rückfallen, oder auf eine zukünftige körperliche Version unseres Selbst.

 

Diese Erkenntnisse aus der Zellbiologie bestätigen die Weisheit der spirituellen Lehrer aller Zeiten. Jeder von uns verkörpert das Geistige in einer materiellen Form. Ein an­schauliches Bild für diese spirituelle Weisheit ist Licht, das sich in einem Prisma bricht. Wenn ein weißer Lichtstrahl durch ein Prisma fällt, fraktioniert die Kristallstruktur des Prismas das Licht in alle Farben des Regenbogens. Jede Farbe ist zwar eine Komponen­te des weißen Lichts, wird aber durch ihre eigene Frequenz getrennt sichtbar.

 

Wenn Sie diesen Prozeß umkehren, indem Sie ein Regenbogenspektrum in den Kristall schicken, bilden die einzelnen Frequenzen wieder einen gemeinsamen weißen Lichtstrahl. Stellen Sie sich jetzt die Identität jedes einzelnen Menschen als eine Farbe des Regenbogen­spektrums vor. Wenn wir dabei einfach eine Farbe weglassen würden, weil wir sie »nicht mögen«, dann wird auf der anderen Seite des Prismas kein weißer Lichtstrahl entstehen, denn weißes Licht besteht per definitionem aus allen Frequenzen.

Viele spirituelle Menschen erwarten, daß das weiße Licht zum Planeten zurückkehrt. Sie meinen, es werde in Form eines einzigartigen Menschen wie Jesus, Buddha oder Mohammed unter uns erscheinen.

 

Aus der Sicht meiner neu gewonnenen Spiritualität erscheint es mir jedoch eher so, daß das weiße Licht erst dann wieder auf unseren Plane­ten zurückkehren wird, wenn jeder Mensch jeden anderen Menschen als individuellen Bestandteil des Weißen Lichts anerkennt.

 

Solange wir andere Menschen, von denen wir meinen, wir mögen sie nicht, geringschätzen oder außen vor lassen und damit die Fre­quenz des Spektrums zerstören, werden wir das weiße Licht nicht erfahren. Unsere Auf­gabe ist es, jede menschliche Frequenz so zu schützen und zu nähren, daß das weiße Licht vollständig erstrahlen kann.