Grundlegenden Gefühle Der Psychologe Robert Plutchik hatte die acht grundlegenden Gefühle identifiziert, die er »primäre« Gefühle nannte: Wut, Angst, Trauer, Ekel, Überraschung, Erwartung, Vertrauen und Freude.
Die Emotionstheorie von Robert Plutchik
Die vom amerikanischen Psychologen Robert Plutchik formulierte Emotionstheorie gehört sicherlich zu den bekanntesten evolutionspsychologischen Emotionstheorien. Die Grundzüge dieser Arbeit, die er als psychoevolutionäre Emotionstheorie bezeichnet, erschienen bereits 1958, allerdings änderte er seine Arbeit immer wieder ab, wobei sich die Grundzüge seiner Theorien nie wirklich änderten.
Plutchik versuchte seine Theorie systematisch in Form von Postulaten zusammenzufassen. Die wichtigsten Punkte dieser Theorie (nach Plutchik, 1980a, 1993)
- 1) Emotionen haben eine genetische Grundlage
- 2) Emotionen sind grundlegende Formen der Anpassung von Reaktionen mit stabilisierenden Rückmeldeschleifen, die eine gewisse Art von Homöostase des Verhaltens herstellen.
- 3) Emotionen sind komplexe Ketten von Reaktionen von stabilisierenden Rückmeldeschleifen, die eine gewisse Art von Homöostase des Verhaltens herstellen.
- 4) Es gibt acht grundlegende oder primäre Emotionen
- 5) Die Ähnlichkeitsbeziehungen zwischen den primären Emotionen können in einem dreidimensionalen strukturellen Modell dargestellt werden.
- 6) Alle anderen Emotionen sind Mischung oder Kombinationen der primären Emotionen
Emotion – Primäre Emotionen?
Plutchik nimmt an, dass Emotionen in der Phylogenese durch natürliche Selektion entstanden sind und somit genetische Grundlagen haben. Er nimmt 8 primäre Emotionen an. Diese beruhen auf Mechanismen die im Verlauf der Evolution durch grundlegende Anpassungsprobleme entstanden sind, die alle höheren Organismen durchlaufen mussten (vgl. Postulat 2).
Plutchik postuliert, dass Emotion eine komplexe Abfolge von Reaktionen auf einen Reiz sind. In der Abbildung 1 (Anhang) ist die von Plutchik mit Emotionen identifizierte Abfolge von psychischen und körperlichen Reaktion ersichtlich. – Der sogenannten Aktualgenese – Er nennt es auch sequentielles Modell der Emotionen.
Man muss bei diesem Modell allerdings beachten, dass der Auslösende Reiz kein Bestandteil der Emotion ist, sondern nur Auslöser, genauso wie die Auswirkungen der Handlungen keine Bestandteile von Emotion sind.
Wird ein Reiz gesetzt, so wird dieser durch die Kognitive Einschätzung bewertet ( in: gut/schlecht; nützlich/schädlich). Aus dieser kognitiven Einschätzung unter Einfluss des ZNS entstehen daraus bestimmte Gefühle. Nicht weiter ausgeführt ist allerdings der Einfluss des Handlungsimpulses. Schliesslich kommt man zu den Handlungen die ihrerseits wieder Auswirkungen auf die Situation haben können. Diese Handlungen können die Situation derart verändern, dass zumindest für kurze Zeit ein Gleichgewichtszustand zischen Person und Situation hergestellt werden kann.
Primäre Emotionen (vgl. Postulat 4)
In Anlehnung an Scott 1958 beschreibt Plutchik 8 fundamentale Verhaltensweisen, die aus der bereits oben genannten Anpassungstheorie entstanden, denen er dann zusätzlich bestimmte Emotionen zuordnete, aus denen sich die Primären Emotionen ergeben. :
Furcht, Ärger, Freude, Traurigkeit, Akzeptieren/Vertrauen, Ekel und Überraschung.
Diese acht Primärfunktionen lassen sich analog des zweidimensionalen Farbenkreises anordnen. So befinden sich qualitativ ähnliche auf dem Kreis nebeneinander (Ärger u. Ekel) während entgegengesetzte Emotionen einander gegenüberliegen (Freude und Traurigkeit).
Zu diesem zweidimensionalen Modell fügt Plutchik als dritte Dimension die Intensität von Emotionen dazu. Dieses Strukturelle Modell der Emotionen ähnelt einer halbierten Orange. Je intensiver eine Emotion, desto weiter oben ist sie auf der vertikalen Intensitätsemotion angeordnet. Durch die Verengung des Modells nach unten wird verdeutlicht, dass sich Emotionen mit abnehmender Intensität zunehmend weniger voneinander unterscheiden. Es gibt also immer drei verschiedene Intensitäten ( geringe, mittlere, starke ). Dabei werden z.b.: die Intensitätswörter: Besorgnis, Furcht und Panik verwendet.
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