Trauma Wir erleben ein Trauma, wenn wir für eine lebensbedrohliche Situation kein Verhaltensprogramm in unserem Gehirn abgespeichert haben. - Versuchen sie deshalb nicht ihren Kindern ihre Aggressionen abzutrainieren.
Ein Trauma zu erleben bedeutet immer, dass im Moment des Ereignisses keine Bewältigungsmöglichkeiten wahrgenommen werden und ein Ereignis die Betroffenen quasi überrollt und Hilflosigkeit und Ohnmacht auslöst. Ein Trauma ist ein Ereignis, das:
• meist plötzlich und unerwartet auftritt
• für sich selbst oder andere als lebensgefährlich oder tödlich wahrgenommen wird
• die Bewältigungsmöglichkeiten eines Menschen überschreitet
• durch Hilflosigkeit, Angst und Entsetzen jegliches gezielte Eingreifen lähmen kann
• zu automatisiertem und von Gefühlen abgespaltetem Verhalten führen kann
Es kommt zu einer massiven Alarmreaktion. Menschen können dann:
• wie im Schock und ohne Schmerzwahrnehmung sein
• zur „Salzsäule“ erstarren
• planlos im Kreis laufen
• und die Informationen, die in der Hirnrinde gespeichert sind, nicht mehr abrufen
Klinisch psychologisch bezeichnet man dieses „Auseinanderfallen“ als Dissoziation, einen Zustand, in dem Wahrnehmungs- und Gedächtnisinhalte, welche normalerweise assoziiert sind, gespaltet werden. Anders als bei starken Stressreaktionen, bei denen wir unglaublich schnell zwischen Denken und Fühlen, bzw. Wahrnehmen und Handeln hin und her schalten können, mit Angriff oder Flucht (Fight or Flight) reagieren und die Abstimmungsprozesse im Gehirn optimal verlaufen (Krystal et al. 1995), ist dies bei einem Trauma nicht mehr möglich.
Bei einem Trauma werden stattdessen oft die Wahrnehmung, gezieltes planvolles Verstehen und Verhalten blockiert. Bei einem Trauma werden die betroffenen Persönlichkeits-Anteile in eine eigene Teilpersönlichkeit abgespalten.
Diese Teilpersönlichkeit übernimmt danach immer die Kontrolle über die Person, wenn es gefühlt zu einer bedrohlichen Situationen kommt. Diese Teilpersönlichkeit versucht wie jede andere Teilpersönlichkeit ihr eigenes Weltbild immer zu bestätigen und passende Überlebensstrategien dazu zu entwickeln, die auf der Basis der allerersten Erfahrungen dieser Teilpersönlichkeit geschehen. Deshalb ist Traumabewältigung sehr mühsam und langwierig.
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