NWO-1919-Teil IV - Die neue Lehre vom Zins. Der Zins ist völlig unabhängig vom Privateigentum an den Produktionsmitteln. Er besteht auch dort, wo es keine besitzlose Menge (Proletariat) gibt und gab, und daß Sparsamkeit, Ordnung, Fleiß und Tüchtigkeit niemals den Zins entscheidend beeinflußt haben.

Im vierten Teil des Buches „Die natürliche Wirtschaftsordnung“ von Silvio Gesell wird über den Zins im Allgemeinen nachgedacht.

 

Nach der Darstellung, die uns sowohl die bürgerlichen, wie auch die marxfreundlichen Zinsforscher geben, soll der Zins eine untrennbare Begleiterscheinung des Privateigentums an den Produktionsmitteln sein.

 

„Wer die Gütergemeinschaft, den Kommunismus ablehnt und die freie Wirtschaft will, der muß – so sagen alle, auch die Zinswirtschaft (Kapitalismus) mit in Kauf nehmen die sich bisher den Zins näher angeschaut haben.

 

Daß dann weiter, im Lichte der Sittenlehre, die Ansichten in der Beurteilung des Zinses erheblich auseinandergehen, ist von nebensächlicher Bedeutung und trägt zur Klärung der Angelegenheit nichts bei. Ob es sich nach Ansicht der Sozialisten um eine gewaltsame Aneignung, um einen die gute Sitte verletzenden Mißbrauch wirtschaftlicher Übermacht handelt, oder ob der Zins den bürgerlichen Volkswirten als gerechte Belohnung wirtschaftlicher Tugenden: Ordnung, Fleiß, Sparsamkeit, erscheint, das kann dem, der den Zins aufzubringen hat, dem Besitzlosen (Proletarier), ziemlich gleichgültig sein.

In Übereinstimmung mit obiger Anschauung müssen die Marxfreunde die Quelle des Zinses (des Mehrwertes) in der Fabrik, auf alle Fälle in der Trennung des Arbeiters von seinen Produktionsmitteln suchen, und sie wähnen, sie auch dort festgelegt zu haben.

 

Ich werde nun zeigen, daß der Zins völlig unabhängig vom Privateigentum an den Produktionsmitteln ist, daß er auch dort besteht, wo es keine besitzlose Menge (Proletariat) gibt und gab, und daß Sparsamkeit, Ordnung, Fleiß und Tüchtigkeit niemals den Zins entscheidend beeinflußt haben.

 

Im Widerspruch zu dieser Kapitaltheorie werde ich zeigen, daß der Zins in unserem uralten, aus der Zeit der Babylonier, Hebräer, Griechen und Römer stammenden Gelde wurzelt und durch dessen körperliche oder gesetzlich erlangte Vorzüge geschützt ist.