Lebenslauf von John Perkins

1963 Abschluß an der Privatschule Tilton, Studienbeginn am Middlebury College.

1964 freundet sich mit Farhad an, dem Sohn eines iranischen Generals. Gibt das Studium in Middlebury auf.

1965 Tätigkeit bei einer Zeitung der Hearst-Kette in Boston.

1966 schreibt sich am College of Business Administration an der Boston University ein.

1967 Heirat mit ehemaliger Kommilitonin aus Middlebury, deren »Onkel Frank« eine hochrangige Position bei der National Security Agency (NSA) bekleidet.

1968 wird bei Eignungstests der NSA als idealer Economic Hit Man eingestuft. Tritt mit dem Segen von Onkel Frank dem Peace Corps bei und wird ins ecuadorianische Amazonasgebiet geschickt, wo sich Indiostämme gegen die Bohrungen amerikanischer Ölgesellschaften wehren.

1969 lebt im Regenwald und in den Anden. Erfährt aus erster Hand die hinterlistigen und zerstörerischen Praktiken der Ölgesellschaften und Regierungsagenturen sowie deren negativen Auswirkungen auf die Kultur der Indios und die Umwelt.

1970 Bekanntschaft mit dem Vizepräsidenten der internationalen Consultingfirma MAIN, der auch NSA-Verbindungsmann ist.

1971 wird bei MAIN eingestellt, erhält in Boston eine geheime Ausbildung zum Economic Hit Man (EHM). Wird mit einem Team von insgesamt elf Mann nach Java geschickt. Gewissensbisse, als er unter Druck Wirtschaftsprognosen fälschen muß.

1972 wird aufgrund seiner »Kooperationsbereitschaft« zum Chefvolkswirt ernannt und gilt als »Wunderkind«. Lernt Führungspersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft kennen, darunter den Weltbankpräsidenten Robert McNamara. Wird mit Spezialauftrag nach Panama geschickt. Freundet sich mit dem charismatischen panamesi-
schen Präsidenten Omar Torrijos an; erfährt viel über die Geschichte des amerikanischen Imperialismus und Torrijos’ Entschlossenheit, die Eigentumsrechte am Panamakanal von den USA zurückzugewinnen.

1973 steile Karriere bei MAIN. Baut ein eigenes Reich bei MAIN auf, setzt die Arbeit in Panama fort; viele Reisen und Analysen in Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten.

1974 Beteiligung an enormem EHM-Erfolg in Saudi-Arabien. Die Königsfamilie erklärt sich einverstanden, Milliarden Dollar aus dem Ölgeschäft in US-Staatsanleihen zu investieren. Die Zinsen, die diese Anleihen abwerfen, verwendet das amerikanische Finanzministerium für Aufträge an US-Unternehmen, die damit die
Wasser- und Stromversorgung, Straßen, Häfen und ganze Städte in Saudi-Arabien bauen. Im Austausch dafür garantieren die USA dafür, daß die Königsfamilie weiterhin herrscht. Der Coup dient als Vorbild für weitere EHM-Abkommen, darunter auch das Abkommen, das im Irak scheitert.

1975 erneute Beförderung, wird zum jüngsten Partner in der hundertjährigen Firmengeschichte von MAIN, außerdem Manager der Abteilung Wirtschaft und Regionalplanung. Veröffentlicht maßgebliche Artikel; Vorträge in Harvard und anderen Einrichtungen.

1976 Leitung wichtiger Projekte auf der ganzen Welt, in Afrika, Asien, Lateinamerika, Nordamerika und im Nahen Osten. Lernt am Beispiel des Iran einen neuen Ansatz des Imperialismus kennen.

1977 erfährt aufgrund persönlicher Beziehungen von der Not der Bauern in Kolumbien, die als kommunistische Terroristen und Drogenhändler gebrandmarkt werden, obwohl sie nur ihre Familien und ihr Land schützen wollen.

1978 wird von Farhad eilends aus dem Iran gebracht. Gemeinsam fliegen sie nach Rom. Dort prophezeit Farhads Vater, der iranische General, den baldigen Sturz des Schahs und nennt als Gründe für den Haß im Nahen und Mittleren Osten die amerikanische Politik, korrupte Politiker und despotische Regierungen. Er warnt vor
einer Eskalation, wenn die amerikanische Politik nicht sensibler vorgeht.

1979 Gewissensbisse, als der Schah aus dem Land flieht und Iraner die amerikanische Botschaft in Teheran stürmen und 52 Geiseln nehmen. Erkennt, daß die USA alles daransetzen, ihre wahre imperialistische Rolle zu verleugnen. Läßt sich nach jahrelangen Spannungen und mehreren Trennungen von seiner ersten Frau scheiden.

1980 Depressiontn und Schuldgefühle, Erkenntnis, daß Geld und Macht ihn bei MAIN halten. Kündigung.

1981 Entsetzen, als der ecuadorianische Präsident Jaime Roldós (der in seinem Wahlkampf gegen die Ölgesellschaften ins Feld zog) und der panamesische Präsident Omar Torrijos (der mit seiner Haltung zum Panamakanal und amerikanischen Militärstützpunkten den Zorn mächtiger Interessengruppen auf sich zog) bei Flugzeugabstürzen ums Leben kommen, die alle Merkmale eines CIA-Anschlags tragen. Heiratet zum zweiten Mal, der Vater seiner Frau ist leitender Architekt bei Bechtel und verantwortlich für den Entwurf und Bau von Städten in SaudiArabien – Projekte, die durch das EHM-Abkommen von 1974 finanziert werden.

1982 Gründung von Independent Power Systems Inc. (IPS), ein Unternehmen, das sich auf die Produktion von umweltfreundlicher Energie konzentriert. Geburt der Tochter Jessica.

1983–1989 spektakuläre Erfolge als CEO von IPS, allerdings mit Hilfe gewisser »Zufälle« – Bekannte in hohen Positionen, Steuererleichterungen usw. Als Vater quälen ihn Sorgen wegen weltpolitischer Krisen und seiner Rolle als EHM. Beginnt mit dem Schreiben an einem Enthüllungsbuch, hört aber auf, als ihm ein lukrativer Vorschuß als Berater angeboten wird – unter der Voraussetzung, daß er sein Buch nicht schreibt.

1990–1991 Nach dem amerikanischen Einmarsch in Panama und der Gefangennahme Noriegas verkauft Perkins IPS und geht im Alter von 45 Jahren in Ruhestand. Spielt mit dem Gedanken an ein Buch über sein Leben als EHM, wird aber überzeugt, seine Energie auf die Gründung einer gemeinnützigen Organisation zu verwenden. Ein
Buch über seine Arbeit, wird ihm gesagt, habe negative Auswirkungen auf die Arbeit der Organisation.

1992–2000 Scheitern der EHM im Irak, das schließlich zum ersten Golfkrieg führt. Setzt dreimal an, sein Buch über die EHM zu schreiben. Versucht sein Gewissen mit Büchern über indigene Völker, die Unterstützung von gemeinnützigen Organisationen, Vorträgen bei New-Age-Foren, Reisen ins Amazonasgebiet und in den
Himalaja und einem Treffen mit dem Dalai Lama zu beschwichtigen.

2001–2002 führt eine Gruppe Nordamerikaner tief ins Amazonasgebiet und verbringt dort den 11. September 2001 zusammen mit Indios. Schwört sich bei einem Tag am Ground Zero, das Buch zu schreiben, das seine Schmerzen lindern und die Wahrheit über EHM offen legen kann.

2003–2004 Rückkehr ins Amazonasgebiet, Treffen mit Indiostämmen, die mit einem Krieg gegen die Ölgesellschaften gedroht haben. Schreibt BEKENNTNISSE EINES ECONOMIC HIT MAN. Wenn Sie mehr über John Perkins erfahren möchten, können Sie seine Website besuchen: http://www.JohnPerkins.org Auch die gemeinnützige Organisation Dream Change, die sich um eine Veränderung des globalen Bewußtseins bemüht, hat eine Website: http://www.dreamchange.org