Ernährung HS Um den Prozess des Seins des Homo Sapiens am Laufen zu halten, muss jedes Individuum in ausreichendem Maße andere Lebewesen töten, um Teile seines Körpers als Nahrung zu sich zu nehmen.
Ein wesentlicher Paradigmenwechsel, der in der Medizin nach 2000 notwendig ist, betrifft den
Umgang mit lebensstil-bedingten Krankheiten.
Anstatt sich darauf zu konzentrieren, diese Krankheiten lebenslang zu behandeln und immer mehr Hightech-Verfahren zur Bewältigung ihrer Komplikationen zu entwickeln, müssen die Schwerpunkte verschoben werden hin zu mehr Vorbeugung und Heilung.
Dies entspricht dem ursprünglichen Selbstverständnis der Ärzteschaft über die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit.
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Warum geschieht das so wenig und warum zweigen die Kapitalisten (Versicherungen, Zahnärztliche Vereinigung, Kassenärztliche Vereinigungen usw., dann so viel Geld von den Beiträgen der Beitragszahler für unproduktive Vorstandsgehälter und Verwaltung ab?
In welch schwierigem Umfeld die Ärzteschaft dabei agieren muss, geht aus einem Editorial mit
dem Titel „The ironic politics of obesity“ in der angesehenen Wissenschaftszeitschrift „Science“
hervor. Mit Bezug auf die inzwischen wohl häufigste lebensstilbedingte Krankheit heißt es dazu:
- „Gewichtsanstieg ist gut fürs Geschäft. Lebensmittel sind ein besonders gutes Geschäft, weil
jeder isst. Es fällt in der Tat schwer, an Wirtschaftszweige zu denken, für die es ein Vorteil
wäre, wenn die Menschen weniger essen würden, sicherlich nicht die Agrarindustrie, Lebensmittelindustrie, Großhandelsketten, Restaurants, Hersteller von Diätprodukten oder die Pharmaindustrie. - Allen geht es gut, wenn die Menschen mehr essen, und alle beschäftigen Armeen von Lobbyisten, um die Regierungen davon abzuhalten, irgendetwas zu unternehmen, was den Menschen hindert, zu viel zu essen“ (Nestle, 2003).
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