Die Eltern David Herch Weinreb (geboren 1877 in Salischtschyky) und Hermine geb. Sternhell (geboren 1888 in Tschortkiw) waren aber modern-orthodox. Sie emigrierten nach Beginn des Ersten Weltkriegs mit ihren beiden Söhnen, dem 1910 geborenen Friedrich und dem 1913 geborenen Edmond,  1916/1917 über Wien in die Niederlande und ließen sich in Scheveningen nieder. David Herch Weinreb war Großhändler für Tabakwaren. 1927 nahmen die Weinrebs die niederländische Staatsangehörigkeit an.

Friedrich Weinreb (andere Namensformen: Fryderyk, Freek, Fischel) wuchs in Scheveningen auf. Als Gymnasiast las er Nietzsche und Schopenhauer, interessierte sich aber auch für das osteuropäische Judentum. Ab 1930 studierte er Volkswirtschaft an der Nederlandsche Handels-Hoogeschool in Rotterdam. Nach dem frühen Tod der Eltern[6] fand er eine Anstellung am Nederlandsch Economisch Instituut, welche ihm die Fortsetzung des Studiums in Abendkursen ermöglichte. Zu seinen Dozenten gehörte Jan Tinbergen.

 

Sein Interesse am Judentum, das er durch Reisen nach Osteuropa vertiefte, machte Weinreb mit Nathan Birnbaum bekannt, einer Führungspersönlichkeit der Agudat Israel. Er wurde kurzzeitig Birnbaums Sekretär. Mit dessen Sohn, dem Künstler Uriel Birnbaum, verband ihn eine enge Freundschaft. Friedrich Weinreb lernte durch Birnbaum die Antwerpenerin Esther Gutwirth kennen, die er 1936 heiratete. In dieser Lebensphase war Weinreb im ultra-orthodoxen europäischen Judentum gut vernetzt.

1938 promovierte Weinreb in Ökonomie mit einer Arbeit über Nachfragestatistik (De ontwikkeling van het bouwbedrijf in Nederland). Der Achtundzwanzigjährige erhielt einen Lehrstuhl für Ökonometrie.